Es hat sich schon länger nichts getan, was nicht bedeutet, dass es nichts zu erzählen gibt. Manchmal gibt es viel mehr zu erzählen, als einem lieb ist und ich kann jetzt wirklich nicht sagen, dass die letzten Monate einfach waren. Das hat mir aber auch die Zeit gegeben, mir ein paar Gedanken zu machen und was das für das Blog hier bedeutet, wird sich zeigen. Fakt ist: Ich habe immer noch Lust, über manche Themen zu schreiben. Und werde das sicher, wenn die Zeit das erlaubt, auch tun. Aber ob ich mir die Zeit nehmen kann und will, alle meine Projekte weiter zu verfolgen, das werden wir sehen.
Veränderungen gehen manchmal schneller, als man glaubt. Als ich im Mai diesen Jahres von meinem Chef in sein Büro gerufen wurde, war mir nicht klar, was auf mich wartet. Aber manchmal ist das auch besser so. Es hat mich auch merkwürdig kalt gelassen, als er mir eröffnete, dass die Firma ihre „Optionen prüft“ und dabei auf die Idee kam, mir einen Aufhebungsvertrag anzubieten. Das ist nun erst mal eine zweischneidige Sache. Lässt man sich so einfach darauf ein? Da muss man schon einiges bedenken. Aber auch wenn man einfach ablehnt, sind die Probleme nicht gelöst sondern sie fangen erst so richtig an.
Klar war ich zunächst mal erschrocken. Wer rechnet schon damit? Nun ist es aber natürlich so, dass gerade die Automobilindustrie einer ungewissen Zukunft entgegen sieht. Da war es manchmal sowieso schon nicht so einfach, optimistisch in die Zukunft zu schauen. Deswegen ist so etwas natürlich auch eine Chance, nämlich die, seine eigene Situation auf den Prüfstand zu stellen und sich mal umzuschauen.
Persönlich war dieses Angebot für mich absolut keine Katastrophe. Aus vielen Gründen habe ich mir ohnehin schon meine Gedanken gemacht und jetzt war die Gelegenheit gekommen, sich mal umzuschauen und festzustellen, wie der Marktwert so ist. Dass SAP-Berater gesucht werden, war mir schon bekannt. Und so habe ich mich in das Abenteuer einer Jobsuche gestürzt und gleichzeitig eine Weiterbildung mit dem Thema SAP angefangen. Es war eine aufregende Zeit, wenn sie auch manche Schwierigkeit mit sich brachte. Aber spätestens nach den ersten Vorstellungsgesprächen war klar, dass es mir endlich die Möglichkeit bringen würde, meinen Horizont zu erweitern. Und heute, einige Monate in der Zukunft, habe ich endlich die Möglichkeit, mich mit SAP so zu beschäftigen, wie ich mir das nicht hätte träumen lassen. In einer entsprechend großen Firma kümmert man sich normalerweise nur um einen Teilbereich des SAP-Systems. Meiner war das MM, das sogenannte Materialmanagement. In unserem alten System habe ich einen größeren Ausschnitt des Prozessspektrums kennen gelernt und so war mir das manchmal schon etwas zu wenig, mich nur mit Einkauf und ein wenig Bestandsverwaltung zu befassen.
Das soll jetzt nicht heißen, dass das einfach ist. Manchmal fehlt einfach nur die Vielfalt.
Heute habe ich aber wieder das volle Spektrum vor Augen. Jeden Tag können Aufgaben aus allen Bereichen an mich herangetragen werden, ob das nun SD, MM oder PP ist und manchmal befasse ich mich sogar mit FI oder ein wenig Controlling. Das ist spannend und kostet zwar viel Zeit, aber bringt auch eine Menge Befriedigung, die mir vorher manchmal abging. Was neues ist eben einfach was neues und im Moment habe ich fast keine Gelegenheit, an die Vergangenheit zu denken oder an die Zukunft, denn die Gegenwart reicht mir vollkommen. Und das ist auch gut so. Von fehlender Vielfalt kann jedenfalls keine Rede mehr sein.