Ich kann mich nur an eine Begegnung mit dem Perry Rhodan Chefautor erinnern, und damals war es es noch nicht lange. Mit Band 2000, beim damaligen WeltCon im Jahre 1999, hat er die Arbeit als „Expokrat“ übernommen und 2001 war Garching-Con. Es war der einzige Garching-Con, an dem Robert Feldhoff präsent war und es gemahnt einen doch, dass man vielleicht mehr zu würdigen weiß, wenn Autoren sich auf einem Con sehen lassen. Wer weiß, wie oft sie noch kommen, oder auch kommen können.
Diese eine Begegnung hat mir aber gezeigt, dass ich nicht nur die Romane von Robert Feldhoff mag, sondern auch den Menschen. Ich hatte damals eine etwas undankbare Aufgabe. Ich stand neben Robert, der auf einem Stuhl sass, ihm gegenüber Thomas Rabenstein, der für die damalige PR-Chronik, deren Chef er noch war, ein Interview mit Robert Feldhoff machte.
Robert war ganz Profi, setzte sich da hin, beantwortete Fragen, schaute mich an und fragte: „Soll ich in Richtung der Kamera sprechen?“ Ich hatte keine Ahnung, war ja nicht meine Kamera, und meinte nur, es müsste eigentlich auch so gehen. Ich musste ihm nur das Mikrophon richtig hinhalten, und es sollte funktionieren.
Ja, und da stand ich dann, unweit eines Idols, eines Vorbilds, dessen professionelle Arbeit ich immer gewürdigt habe. Und hörte zu, was er zu erzählen hatte. Es war ermüdend, aber es ermüdete sicher auch Robert und er ließ sich nichts anmerken, hatte während dem kompletten Con immer ein offenes Ohr für die Fans, die ihn angesprochen haben. Mir ist diese Begegnung in Erinnerung geblieben, und als ich die Nachricht erhalten habe, habe ich als erstes das Bild Roberts vor Augen gehabt, als er mich angeschaut hat und gefragt, ob er in Richtung der Kamera sprechen solle. Nein, es war ihm nicht egal, dass das eine Fanarbeit war. Er nahm sie so professionell auf, als wäre die ARD da, um ihn zu interviewen.
Und jetzt muss ich erfahren, dass er tot ist. Dass er wirklich so schrecklich krank war, dass es keine andere Lösung mehr gab. Und was noch schlimmer ist: Als beim diesjährigen Garching-Con dieses Flipchart auftauchte, auf dem wir unterschreiben sollten, habe ich gleich so ein komisches Gefühl gehabt. Weil ich mich an 1991 erinnert habe, da war auch so ein Chart, auf dem Weltcon in Karlsruhe. Für K.H. Scheer. Ein paar Wochen später war der tot und als ich dieses Chart sah, hatte ich ein ganz böses Gefühl in der Magengegend. Nicht wegen Robert, sondern wegen Scheer, das ist klar. Aber es hat sich bewahrheitet und das ist vielleicht das Schlimmste dran.
Wenn ihr mir einen gefallen tun wollt, dann stellt bitte nie wieder ein Flipchart auf, wenn jemand krank ist. Es ist mir klar, dass es da keinen Zusammenhang gibt, aber es hilft mir wenigstens, mein dummes Gefühl zu vergessen. Sicher stand damit im Zusammenhang aber auch, dass man ja einige Indizien hatte. Band 2500 von Frank Borsch geschrieben – nicht von Robert, der sich ja sicher nicht hätte entgehen lassen, den wichtigsten Roman der letzten 10 Jahre zu schreiben, wenn es gegangen wäre. Und dass Uwe Anton die Exposeredaktion übernahm, auch das war irgendwie ein Indiz. Das macht man sicher nicht, weil einer eine Grippe eingefangen hat. Gut, es hätte auch was wie Burn Out sein können und es wäre nur eine lange Auszeit nötig gewesen. Das wäre sicher die bessere Alternative gewesen.
Aber das ist jetzt alles nicht mehr wichtig. Denn jetzt haben wir Gewissheit. Robert schreibt keinen neuen Roman mehr.
Gut, dass doch wenigstens gerade einer erschienen ist, den ich noch nicht kannte. Das aktuelle PR-Taschenheft „Die größte Show des Universums“. Ich werde den Roman mit Freuden lesen und im Gedenken an einen meiner Lieblings-Perry-Rhodan-Autoren.
Ad astra, Robert. Gute Reise.
copyright für das Bild im Banner: Erik Schrader
Hallo Ralf!
Ich habe erst jetzt den Blog entdeckt. Wieder einmal stöberte ich nach Beiträgen über Robert. Mein Bruder hatte im übrigen auch ein komisches Gefühl bei Erhalt des Flipcharts. Ich verwahre es in Ehren!
Du hast einen wirklich schönen Beitrag geschrieben, ich danke Dir dafür.
Viele Grüße sendet
Petra Feldhoff