Die Schweiz und die Moral

Um das gleich voraus zu schicken. Ich habe nichts gegen die Schweiz und auch keinen Grund, was gegen die zu haben. Die Debatte um die Steuer-CD hab ich allerdings auch verfolgt. Und bin schon auch der Meinung, dass die Steuerflüchtlinge ruhig ein wenig zittern dürfen. Immerhin ist das illegal, das Geld einfach in die Schweiz zu schaffen.

Den moralischen Zeigefinger der Schweiz, habe ich aber nicht wirklich verstanden. Genau genommen, ist das Geschäftsmodell, mit dem nicht nur die Banken in der Schweiz sondern auch der Staat sicher in der Vergangenheit nicht schlecht verdient hat, ja eigentlich, dass man Leuten, die Steuern sparen wollen, genau dabei hilft. Und das unter dem Deckmäntelchen eines Bankgeheimnisses, das ein Unrecht schützt. Sich insofern aufzuregen, dass hier ein Verbrechen begangen werden soll (nämlich der Ankauf der „Hehlerware“ Steuerflüchtlings-CD), ist schon etwas hahnebüchen.

Interessant ist in diesem Zusammenhang dieser Artikel:

http://www.spiegelfechter.com/wordpress/1809/die-schweiz-das-geld-und-die-moral

Anscheinend ist man nur dann um Moral bemüht, wenn man sich dagegen wehren will, dass einem das Geschäftsmodell kaputt gemacht wird. Schon allein die Existenz eines solchen Modelles zeigt aber sehr schön wie scheinheilig das alles ist.

Liebe Schweiz, wenn ihr freiwillig dabei mithelfen wollt, die Steuerflüchtlinge auf legalem Weg zu identifizieren, dann seid ihr herzlich dazu eingeladen. In dem Fall wären dann beide Staaten moralisch auf der richtigen Seite und solche „Hehler“ nicht nötig. Wäre doch schön, nicht? 😉