Verbraucher aufgepasst, heißt es bei den Produkten, die von der Verbraucherorganisation Foodwatch für die Wahl zum „Goldenen Windbeutel“ vorgeschlagen wurden. Da es in meinem Blog „Das Fett muss weg“ oder auch „Projekt 2013“ ja ebenfalls um Ernährung geht, ist das hier sicher interessant:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/0,1518,690753,00.html
Da wurde dieses Jahr das Produkt „Monte Drink“ von Zott mit dem Goldenen Windbeutel ausgezeichnet. Warum? Weil einerseits das Lebensmittel als ungeheuer gesunde Zwischenmahlzeit beworben wird, aber andererseits das Getränk mehr Zucker als Cola und ungefähr doppelt so viel Kalorien wie Fanta enthält. Und noch schlimmer: Das Unternehmen zeigt sich nicht mal einsichtig. Es weißt darauf hin, dass ja alle relevanten Angaben wie Fettgehalt oder Kohlehydrate auf der Verpackung angegeben wurden.
Ja, mag sein. Aber das in der Regel ja auch vor allem deswegen, weil die Unternehmen gesetzlich dazu verpflichtet sind, nicht wahr? ;-). Solche kleinen Details werden gerne verschwiegen. Noch schlimmer, dass man andererseits ja suggeriert, es wäre eine wunderbar gesunde Zwischenmahlzeit für Kinder, soll dadurch gerechtfertigt werden?
Und im Ergebnis muss man sich dann wundern, wenn die Bevölkerung immer dicker wird. Es ist schon gut, dass Auszeichnungen wie der „Goldene Windbeutel“ den Unternehmen ab und zu doch mal klar machen, dass man im Dienste des schöden Mammon mit dem Verbraucher halt doch nicht machen kann, was man will.
Im letzten Jahr war „Actimel“ von Danone ausgezeichnet worden. Was diese umgehend als „gezielte Verbraucherverunsicherung“ bezeichnet hat. Ach so, wenn man in den Lebensmittelgeschäften systematisch und über Jahre hinweg die Kunden mit immer ausgefeilteren Methoden der Verkaufspsychologie in die schlimmsten Kalorienfallen hineintreiben will, das dient dem Verbraucher natürlich, aber wenn einem dann mal einer sagt, was man da eigentlich zu sich nimmt, dann ist das plötzlich „Verunsicherung des Verbrauchers“? Merkwürdige Moral.
Und eigentlich schlimm, dass es solcher Aktionen bedarf, um die Erzeuger zu sensibilisieren. Denn letzten Endes, würden sie mit dem Kunden zusammen wahrscheinlich genau so viel oder noch mehr verdienen, wie bisher, wenn die Lebensmittel eher als „ehrliche Lebensmittel“ ausgezeichnet werden, denn als Mogelpackungen.
Aber wir wollen nicht unfair sein. Der Verbraucher ist of in eben demselben Maße verantwortlich. Letzten Endes hat mich nicht Danone oder Zott oder der McDonalds dick gemacht, sondern ich mich selbst. Ich hab das Zeug nämlich gegessen. Deswegen muss der Verbraucher seiner Verantwortung mindestens ebenso gerecht werden, wie der Hersteller.
Und wer sagt denn, dass man das nicht auch gemeinsam kann?