Spanien – Paraguay

Ein mühsames Spiel, in dem lange kein Tor fallen will, trotz zweier Elfmeter in der zweiten  Halbzeit. Paraguay spielt sehr defensiv, aber arbeitet trotzdem nach vorne. Das ist wenigstens das schöne an der KO-Runde, da ist wenigstens jedem klar, dass es um alles geht. Und Paraguay versucht wirklich alles, Valdez immer mal wieder nahe dran, einmal sogar mitten rein, aber die Schiedsrichter sind der Meinung, es war Abseits. Zumindest Valdez war aber nicht, höchstens Cardoso, und wenn die Schiedsrichter da der Meinung waren, dass der in dem Fall passiv so gestört hat, dass Valdez dann zum Zug kommen konnte, ist das sogar eine Entscheidung, die in Ordnung geht.

Dann in der zweiten Halbzeit Elfmeter für Paraguay. Piquet hängt sich an den Arm von Cardoso, als wolle er ihn mit in die Kabine nehmen und muss sich nicht wundern, dass der Schiedsrichter das pfeift. Aber der gefoulte kriegt den Ball nicht rein, obwohl hart geschossen, ist er nicht plaziert genug und Casillas, der die Ecke ahnt, hat keine Probleme, den Ball zu kontrollieren. Erwähnenswert: Zwei Spanier rennen viel zu früh rein, es gibt aber keine Wiederholung.

Praktisch im Gegenzug, hält Alcarez Villa im Strafraum fest und der Schiedsrichter pfeift wieder. Aber diesmal kann man Zweifel haben. Villa fällt recht leicht und Alcarez hat nicht so viel getan, dass man deswegen gleich auf den Punkt deuten muss. Alonso haut das Ding rein und jubelt schon, der Schiedsrichter pfeift aber zurück und lässt noch mal ausführen, weil ein Spanier während dem Schuss schon den Nagel des rechten Zehs im Strafraum hatte. Vorher standen zwei mitten im Strafraum, als Cardozo das Ding verschoß, das hat er nicht gesehen, aber das dann schon? Komisch. Wie auch immer, im zweiten Versuch scheitert Alonso und im Nachschuss fallen wieder Spanier. Die Zeitlupe zeigt, dass ein zweiter Elfmeter da nicht verkehrt gewesen wäre. Das war jedenfalls eher einer, als das ursprüngliche Foul.

Am Ende dann ein Billiardtor. Iniesta zieht drei Verteidiger aufs ich, passt nach rechts und spielt so Pedro frei, der sofort abzieht – aber nur den Pfosten trifft. Der Abpraller landet direkt vor Villa, der Maß nimmt und abzieht – und den Innenpfosten trifft. Von dort geht der Ball auf der Linie entlang zum anderen Posten und letztendlich ins Tor. Schwacher Auftritt von Spanien, aber letztendlich mit Glück und Spucke trotzdem geschafft.

Nach dem rauschenden Sieg, dürfte Deutschland jetzt die positiveren Energien haben. Spanien geht mit dem Gefühl eines schwachen Spiels gegen eine defensive Mannschaft in das Halbfinale. Löw sollte sich genau anschauen, wie Paraguay das gemacht hat. Defensiv standen sie ausgezeichnet und die physisch unheimlich präsenten deutschen könnten Spanien ganz schön unter Druck setzen, wenn sie auch so spielen. Aber der Faktor Casillas ist auf jeden Fall einer, der für Spanien spricht.

Und im anderen Halbfinale spielen Uruguay gegen  die Niederlande. Man konnte nicht unbedingt damit rechnen. Da kommt auf jeden Fall eine Mannschaft ins Finale, mit der vor der WM keiner gerechnet hätte. Aber nach der Vorrunde, musste man mit den Niederlanden rechnen. Und Uruguay ist schon eine starke Mannschaft, die allerdings ohne Suarez stürmen wird und somit als starken Stürmer nur Forlan in die Offensive werfen kann.

Wird spannend. Jetzt gibt es also nur noch vier Möglichkeiten und von den Mannschaften, die vorher als Favorit gehandelt wurden, ist nur noch Spanien dabei. Mit Niederlande, Uruguay und Deutschland hätte man nicht rechnen müssen. Obwohl es natürlich schön ist, dass Deutschland immer noch dabei ist.