Jan Weiler: Antonio im Wunderland

Da ist er wieder, der Gastarbeiter Antonio Marcipane, den Jan Weiler uns bereits in „Maria, ihm schmeckts nicht“ vorgestellt hat. Diesmal geht er in Rente, besucht Italien, seine Verwandschaft besucht das Oktoberfest und danach will er seinen großen Traum erfüllen. Denn Deutschland sollte damals, auf der Flucht vor der Wehrpflicht, eigentlich nur eine Zwischenstation werden. Eigentlich wollte er in die USA und nachdem er nun schon pensioniert ist, will er sich diesen Wunsch erfüllen. Zusammen mit seinem deutschen Schwiegersohn und einem Bekannten, macht er sich auf den Weg nach New York, wo er endlich kennen lernt, was ihm entgangen ist. Im Endeffekt nicht wirklich viel, wie er feststellt. Aber immerhin lernt er Robert de Niro kennen, der so was wie ein Freund wird.

Und sein Schwiegersohn, nachdem er im ersten Band bereits über die Nöte des Gastarbeiters im fremden Land erfahren hat, lernt nun auch kennen, wie sich die Tochter eines solchen in Deutschland fühlt. Wunderbare Geschichte mit viel Witz, die leicht und locker erzählt wird. Das macht nicht nur Spass, sondern auch betroffen. Gegenüber dem ersten Band, ist der zweite sogar fast noch eine Steigerung. Die Szenen auf dem Oktoberfest sind schon klasse und vor allem die Reise in die USA ist unglaublich. Klar, bei den tollen Einreisebestimmungen ist ein in seiner eigenen Welt lebender italienischer Gastarbeiter nun nicht unbedingt eine große Hilfe. Jan Weiler versteht es, nicht nur die deutschen und ihre Gewohnheiten, sondern auch die Merkwürdigkeiten der USA auf die Schippe zu nehmen und spart auch nicht mit Anekdoten aus dem Leben seines Schwiegervaters. Mehr als nur seichte Unterhaltung.