Die letzten Tage herrschte etwas Funkstille, was einfach daran lag, dass sich doch einige interessante Dinge ereignet haben in meine Leben. Eine Woche voller Arztbesuche, könnte man in Anlehnung an die Geschichte vom Sams sagen. Nur kam halt nicht das Sams, sondern der Arzt. Oder besser, es wurde zum Arzt gegangen.
Das erwies sich als durchaus interessant, erfuhr man doch eine Menge über die schöne Welt der Alterserscheinungen, in der man sich noch so gar nicht heimisch fühlt. Angefangen hat alles bereits am letzten Donnerstag, dem 20. November 2008. Da war ein erster Besuch bei einem ganz besonderen Arzt fällig. Einem, der einem praktisch „hinten rein“ guckt. Eine Darmspiegelung sollte erfolgen, eigentlich eher Männern ab 55 vorbehalten, bald ab 50, aber angesichts der Tatsache, dass eine familiäre Vorbelastung gegeben ist, ist das 40. Lebensjahr das „magische“. In diesem speziellen Fall, kamen noch leichte Schmerzen im Unterleib dazu, so dass die Kontrolle mehr als nur Routine war, sondern zeigen sollte, ob es wirklich Probleme dort gibt.
Gab es nicht, aber das wusste man am Donnerstag natürlich noch nicht. Da erfuhr man erst mal, was einen so erwartet. Und erhielt das Mittel, um den „Darm zu reinigen“. Ja, das nennt man so, wenn ein Durchfall künstlich herbeigeführt wird. Interessante Prozedur, wenn auch nicht ganz so, wie man sich das vorgestellt hat. Man hätte denken können, dass „es“ da sofort los geht. Ging es aber nicht, einige Minuten hatte ich noch. Dann ging es in der Tat los und der Weg zur Toilette musste frei bleiben. Kontrollierbar ist das aber schon ganz gut, es ist nicht so, dass man keine Chance mehr hat, noch rechtzeitig auf die Toilette zu bekommen. Eigentlich geht es sogar erstaunlich einfach, wobei es schon gut ist, dass die Untersuchung nicht beständig erfolgt, sondern halt ab und zu. Das Abführmittel schmeckt recht angenehm zitronig, allerdings ist das nach zwei Litern dann doch recht relativ mit dem „angenehm“.
Ja, als die Reinigung dann abgeschlossen war, folgte das eigentliche „Event“. Man kann sich sicher schöneres vorstellen, aber wer das schon einmal mitgemacht hat, der weiß, dass das heute halb so wild ist. Das schlimmste war fast noch das legen des Zugangs in die Vene. Als dann die Spritzen injiziert wurden, war die Untersuchung für mich vorbei. Geiles Zeug, das legt einen sofort schlafen, so schnell kann man gar nicht „wirkt schon“ sagen, da liegt man auch schon da und ist weg … und nach einiger Zeit, wird man in einen Nebenraum geführt und legt sich noch eine halbe Stunden hin, bis man wieder einigermaßen bei sich ist. Ein Kaffee hat mich dann vollends ins Wachsein zurückgebracht … Während der Untersuchung, habe ich praktisch nichts mitbekommen, nur eine entfernte Ahnung von dem, was da eventuell passiert ist, blieb zurück.
Das Ergebnis war aber erfreulich. Nichts gefunden, keine Polypen, höchstens ein paar Vertiefungen in der Darmwand (Divertikel, wenn ich mich recht entsinne). Nicht gefährlich, eigentlich aber älteren Männern vorbehalten. Naja, das kann man sich nicht aussuchen. So lange es nicht gefährlich ist … 🙂
Am nächsten Tag dann der Augenarzt, das war eher harmlos. Dafür dann am Mittwoch noch ein Besuch in der Herzklinik, weil mein EKG – wie seit langem schon – eine kleine Fehlfunktion aufweist. Nähere Untersuchungen haben aber bisher nicht ergeben, dass ich mir Sorgen machen muss. Die Auffälligkeit, wird seit Jahren per Belastungs-EKG überwacht und so unter Kontrolle behalten, nach Ansicht des Arztes handelt es sich um eine Veränderung, die eventuell auf einen grippalen Infekt zurückgeht. Wer weiß das schon, aber so lange das Herz selbst keine Probleme zeigt, sondern nur die Frequenz, mag es ja noch angehen. Im neuen Jahr gibt es jetzt erst mal eine Ultraschall-Untersuchung unter Belastung, dann wird entschieden, wie es weitergeht.
Ja, und dann kam der Sonntag und der hatte mit dem Arzt nichts mehr zu tun. Angenehm war er aber auch nicht, denn das diesjährige zweite Brasilien-Abenteuer begann. Für mich allerdings noch nicht … dazu gleich mehr 🙂