Von allem zu viel

außer von Ruhe, so könnte man die Tage hier unten beschreiben. Aber wer will schon Ruhe, davon hat man schließlich zu Hause genug.

Es gibt hier zu viele Autos, zu viel Lärm, zu viel Herzlichkeit, zu große Portionen, zu viel zu trinken und zu essen sowieso und manchmal sogar zu viel Sonne oder Regen.

In den letzten Tagen aber nicht, da war die Sonne manchmal Mangelware. Aber das ist vielleicht auch gut so, so kann man sich langsam auf die Hitze einstellen. Und was die letzten beiden Tage angeht, kann ich mich nicht mal übers Wetter beklagen. Ich sitze grade draußen in der Sonne (also grade im Moment nicht, jetzt sitze ich auf dem Sofa und schreibe im Blog ;-)) und lese meine Perry Rhodan Hefte, die ich mitgebracht habe. Und wenigstens hier unten, vor unsere kleinen Häuschen, ist es etwas ruhiger, als im Rest von Sao Paulo. So kann man es aushalten :-).

Morgen ist es so weit, da werde ich meine zweite Hochzeit in Brasilien erleben. Allerdings diesmal nicht als Hauptperson, wenigstens das. Aber anhand der Ablaufbeschreibungen, habe ich bereits bemerkt, dass wir trotzdem wieder mal einen Ehrenplatz haben. Es ist hier üblich, sich nicht nur mit zwei Trauzeugen zu begnügen, sondern mit so um die sechzehn. Das sind in der Regel die nächsten Verwandten (also die Geschwister und Schwäger oder Schwägerinnen) und einige der engsten Freunde. Und so werden auch wir beide morgen in die Kirche einmarschieren und uns vorne in der Nähe des Altars niederlassen. Übrigens in einer anderen Kirche, als der meinen. Andre hat sich dafür entschieden, nicht dort zu heiraten, wo der Rest der Familie bereits geheiratet hat.

Madagascar 2 ist übrigens ein toller Film, selbst auf portugiesisch habe ich alles mitgekriegt, was so abgelaufen ist. Wirklich zum Lachen und Unterhaltung für die ganze Familie … dafür war das Einkaufszentrum irgendwie noch voller, als sonst schon. Nicht mehr lange, und man kann da drin nicht mehr laufen …

Ja, und heute kriegen wir eventuell noch Besuch von Padre Mario, der uns vor über einem Jahr hier in Brasilien getraut hat. Dann zeigt er uns eventuell etwas von seiner Arbeit, die er neben der Kirche noch hat. Der Padre hat nämlich eine eigene Hilfsorganisation ins Leben gerufen, für die er arbeitet, wenn er nichts für die Kirche tut. Und vielleicht sogar dann, wenn er was für sie tut. Da bin ich mal gespannt.