Fusca?

Was ist denn das, fragte ich mich, als ich den Schriftzug an einem guten, alten Käfern entdeckte. Der parkte auch noch vor dem Haus meiner Schwiegerleute, also fragte ich nach.

Und erhielt die Antwort, dass so der Käfer in Brasilien heißt.

Die Familie meiner Frau, ist in der Regel ziemlich verseucht, was Fiat angeht. Da einen Käfer zu finden, war also schon eine Überraschung. Aber meine Frau klärte mich dann drüber auf, dass der aus einem Unfall resultiert. Ihr Vater hatte nämlich einen solchen mit seinem Palio. Der Käfer ist da reingeknallt und das zu reparieren, hat 2500 Reals gekostet. Die hatte der Unfallverursacher aber nicht und offenbar auch nicht gerade eine tolle Versicherung (wenn überhaupt), also meinte er, dass mein Schwiegervater dafür gerne seinen Wagen haben könnte.

Das gute Stück hat mehr als 30 Jahre auf dem Buckel, ist im Jahre 1975 vom Band gelaufen … Und gestern Abend, nachdem wir im Shopping Center fertig waren, sind wir damit aus der Stadt zurückgefahren. Zu siebt in einem Käfer … das gibt es wohl auch nur hier.

Aber das alte Teil hat richtig gut mitgehalten. Da Sao Paulo teilweise ziemlich bergig ist, gab es an der einen oder anderen Steigung allerdings schon einige Probleme, weil der Motor ziemlich am Schnaufen war und kurz davor war, aufzugeben. Aber das Fahrzeug hat es trotzdem hingekriegt … Unglaublich. Wer hätte gedacht, dass es so was noch gibt.

In Brasilien ist der Käfer allerdings nicht so ungewöhnlich, wie man meinen sollte. Hier gibt es noch viele alte Autos und der Käfer prägt das Stadtbild hier immer noch mit. Dass das gute Stück noch läuft, grenzt an ein Wunder, allerdings eines, das hier in Brasilien öfters passiert.

Das Gefährt hat übrigens jetzt Flavio im Einsatz, der seinen alten Wagen leider nicht mehr zur Verfügung hat, nachdem der gestohlen wurde … immerhin, besser als gar nichts, ist das Fahrzeug natürlich. Aber mir wäre der zu unsicher. Man merkt schon, dass es hier keinen TÜV gibt … :-).