Auf der Suche nach extrasolaren Planeten

Kepler“ soll es richten und für die USA den ersten erdähnlichen Planeten ausfindig machen. Ähnliche Projekte gibt es bereits, die im europäischen Auftrag suchen und schon erstaunliche Erfolge erzielt haben. Mehr als 300 Planeten hat man so bereits entdeckt, die Sonnen in einiger Entfernung der Erde umkreisen. Die Verfahren dazu tragen Namen wie Radialgeschwindigkeitsmethode,Transitmethode oder Gravitationslinseneffekt. Und somit existiert auch ein Beweis, dass es so etwas gibt wie Planeten, die Sonnen außerhalb des eigenen Systems umkreisen.
Selbstverständlich war diese Ansicht in der Wissenschaft unseres Planeten lange Zeit nämlich nicht. Da ging man weit eher davon aus, dass unser System so etwas wie eine kosmische Ausnahme darstellt. Wenig wahrscheinlich angesichts von Milliarden Sonnen, die allein in unserer Galaxis zu sehen sind. Und weiteren Milliarden und Aber-Milliarden, die unser Universum durchfliegen. Aber so lange kein eindeutiger Beweis existiert hat, gingen die Wissenschaftler lieber davon aus, dass es so etwas nicht gibt.
Was uns zu der These führt, dass der Wissenschaftler an sich wenig Phantasie hat und außerdem wenig geneigt ist, seine eigene These in Frage zu stellen, indem einfache Wahrscheinlichkeiten akzeptiert werden. Denn wenn es Planeten in diesem Sonnensystem gibt, dann gibt es sie höchstwahrscheinlich auch in einem anderen. Und mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit, nicht nur in einem anderen.
Und wenn es Leben auf unserem Planeten gibt, dann gibt es das sicher auch irgendwo anders, auch davon kann man ausgehen. Wie das aussieht, das kann man sich vielleicht in seiner Phantasie vorstellen, aber keiner kann es wissen. Höchstens es gibt welche, die uns noch nicht die Wahrheit gesagt haben. Aber davon wollen wir mal nicht ausgehen.
Auch nicht davon, dass der Wissenschaftler an sich keine Phantasie hat. Ich kenne immerhin welche, die durchaus solche haben und nur so kann es auch Fortschritt in dieser Welt geben.
Mit den neuen Projekten jedenfalls, kommt man den Außerirdischen vielleicht noch einen Schritt näher. Parallel dazu gibt es ja auch noch weitere Möglichkeiten, zum Beispiel über Radiowellen. Wer weiß, vielleicht hören wir sie ja irgendwann, wie sie miteinander sprechen. Was in dem Zusammenhang irgendwie erschreckend ist, wäre, dass die Außerirdischen mal unsere Fernsehsignale auffangen und aus dem, was sie da sehen, schließen werden, wer oder was wir wohl sind. Irgendwie gruselig, sich das vorzustellen.
Eines muss sich aber jedenfalls jeder klar machen. Wenn man draußen im Wald einem Wurm zertriff, dann ist es für diesen Wurm relativ unerheblich, ob er jetzt an die Existenz des Menschen glaubt, oder nicht. Und genauso kann es uns halt auch gehen. Abhängig davon, wie weit die „anderen“ da draußen schon sind, was sie können, wie sie denken und welches Interesse sie an uns haben.
Aber das schöne ist, dass es keine Rolle spielt. Wir werden sie finden, sie werden uns finden, oder eben halt auch nicht. Das liegt nicht in unserer Hand.
Darüber zu spekulieren, sich mit den Möglichkeiten zu befassen, macht aber jedenfalls Spass. Und nur darauf kommt es an.
Quelle: Spiegel.de