Perry Rhodan Action: Kristallmond 1-4

Die Serie Perry Rhodan Action ist noch relativ jung und stammt aus dem Hause VPM, die bereits mit der Perry Rhodan Serie seit Jahren erfolgreich am Markt tätig sind. In der Serie PR Action geht es um nicht erzählte Abenteuer aus der Frühzeit des Vereinten Imperiums, als Perry Rhodan noch der „Großadministrator“ war und mit dem Mutantencorps Abenteuer erlebte.
Versprochen waren abenteuerliche Geschichten im Sinne der damaligen Romane mit deutlich mehr Action, aber in modernisiertem Gewand. In der ersten Staffel wurde dieses Versprechen teilweise eingelöst, auch wenn sie nicht durchgängig gelungen war.

Mit der zweiten Staffel, sollte nun alles noch besser werden. Den Anfang machte Frank Borsch, der seit seinem Ausflug zu Heyne mit der dreibändigen Serie Alien Earth für Furore sorgte. Borsch legte damit auch einen überaus spannenden Roman vor, der tolle Charaktere beschrieb und auch an Action nicht arm war, allerdings ohne zu übertreiben und bei aller Action trotzdem immer lesbar blieb.

Perry Rhodan lernt eine neue Welt kennen, die in Trümmern liegt, nach Jahrelangem Bürgerkrieg zwischen den Traditionalisten, die die Wiederkehr eines einstigen arkonidischen Fürsten geradezu herbeisehnen und mit Waffengewalt seine Ankunft vorzubereiten suchen. Auf der anderen Seite gibt es den Verweser, der die Kontrolle behalten will über die Trümmerwelt und den Anschluss an das Vereinte Imperium sucht, um die Situation für alle weiter zu verbessern. Um die Welt von den Trümmern der

Vergangenheit zu befreien, gibt es spezielle Minensucher, die nichts anderes tun, als die Trümmer aufzuräumen und den Planeten wieder bewohnbar zu machen. Für sie ist das Leben aber alles andere als einfach. Bei ihnen lernt Perry eine junge Mutantin kennen und bereitet außerdem mit dem Verweser dieser Welt, eine besondere Zeremonie vor. Am Ende kommt es während dieser Zeremonie zu einem Angriff, den die Separatisten als Signal interpretieren, dass ihr Herrscher tatsächlich wiederkommt.

Perry Rhodan kann mit der Mutantin entkommen. Sie ist Teleporterin, braucht aber sogenannte „Bojen“, zu denen sie springen kann. Und sie hat schon einiges erlebt in dieser Welt, die so gar nicht für ein Kind geeignet ist. Besonders an ihrer Person, machte Borsch den Roman fest und erzählte spannend und einfühlsam, wie sich das Mädchen in ihrer Welt fühlte.
Insofern gab der Roman Anlass zu Hoffnung, auch weil zwei der drei nachfolgenden Romane von dem Schweizer Autor Marc A. Herren verfasst worden waren.

Allerdings enttäuschte der vierzehnte Band der Reihe eher. Zwar durchaus ansprechend geschrieben, konnte das Setting nicht so ganz überzeugen. Perry Rhodan sprang mit der Mutantin an Bord eines Posbi-Schiffes, das zu den Angreifern gehörte. Er fand heraus, dass die Posbis offensichtlich beeinflusst sind. Nur die Positroniken scheinen noch handlungsfähig, während die biologische Komponente unter einem verhängnisvollen Einfluss steht. Mit ihrer zweiten Fähigkeit, kann die junge Mutantin durch „Pendeln“ die biologischen Komponenten befreien, aber es sind viel zu viele Roboter, letztendlich hat sie keine Chance, also fliehen sie auf einen Mond, einen sogenannten Kristallmond, der alles zu beherrschen scheint.
Im fünfzehnten Band der Action-Reihe, dem dritten der Staffel, ging es dann um den Mond und welche Abenteuer Perry Rhodan und seine neue Gefährtin dort erleben. Auch die Mutantin Betty Toufry wird eingeführt und am Ende landen wir wieder auf der Trümmerwelt, wo der Terraner zusammen mit den beiden Mutantinen und dem Verweser der Welt schließlich strandet. Hilfe ist zunächst nicht in Sicht, dafür aber ein Raumschiff, das auf sie abzustürzen droht.

Achim Mehnert gestaltete den dritten Band der Staffel und überzeugte leider nicht allzu sehr dabei, den Leser an den „Mond der Opulu“ heranzuführen. Zu unübersichtlich die Settings, als dass der Leser daran unbetrübte Freude haben könnte. Zu sehr eine Schilderung der Ereignisse, als eine spannende Erzählung, die einen nach mehr hungern lässt. So kann PR Action auf Dauer jedenfalls nicht überzeugen, auch wenn Achim ansonsten durchaus ansprechende Arbeit abliefert und unterhalten kann.

Mit dem sechzehnten Band der Serie und dem vierten der Staffel, übernimmt dann noch einmal der Schweizer Marc Herren den Band, vorläufig aber zum letzten Mal, weil er einen anderen Auftrag hat. Er soll nämlich der Atlan-TB Serie einen Band hinzufügen. Zuvor aber überzeugt er den Leser mit einem Roman, der in der Unterwelt Tarkalons spielt, daher auch den Namen „Tarkalons Abgrund“ trägt. In der spannenden Geschichte erzählt Marc, wie Perry Rhodan mit seinen drei Getreuen in die Hände der Gegenspieler des Verwesers fällt. Die Separatisten halten sie gefangen und wollen die Gelegenheit nutzen, die Situation vollends zu ihren Gunsten zu verändern. Das gelingt aber nicht, denn sowohl Perry Rhodan, als auch Betty Toufry und die Mutantin, die anscheinend ebenfalls telekinetische Fähigkeiten in sich hat, haben andere Pläne und wenden sich gegen sie.
Der Verweser bezahlt diesen Roman mit dem Leben und auch die Separatisten verlieren ihre Führung. Als ein Teil des Kristallmondes auf Tarkalon niedergeht, erkennt Perry Rhodan, wie bereits in Band drei der Staffel, die Verwandtschaft zu den Kristallen aus der ersten Staffel wieder. Und spätestens, als die Mutantin von einem der Kristalle übernommen wird und der durch sie zu reden anfängt, wird klar, dass der Beherrscher des Mondes und der Posbis kein anderer ist als Lok-Aurazin, der wohl doch nicht so ganz tot und in den Tiefen des Alls verschwunden ist, wie man hätte hoffen können.

Schließlich springt sie wieder los, zusammen mit Perry Rhodan und Betty Toufry, und der Terraner ist erst einmal an unbekanntem Ort verschollen.

Fazit

Den alten Lok-Aurazin wieder auszupacken, ist schon erschreckend schwach. Man hätte hoffen können, dass diesmal tatsächlich eine Staffel mit zwölf Romanen auch in sich abgeschlossen wird, aber das hat man nicht getan. Es scheint schlechte Tradition zu werden, dass die Serien nicht mehr wirklich abgeschlossen werden sondern ewige Fortsetzungen finden, wie schon der Relaunch der Atlan-Serie nahelegt. Ob er daran nicht letztendlich auch gescheitert ist? Ewig gleiche, vorhersehbare, Gegner, die niemals sterben und trotzdem dauernd irgendwie gefühlte Verlierer sind, auch wenn sie den Helden noch so sehr zusetzen?

Gefallen muss einem das nicht. Und der Auftakt der mittlerweile nicht mehr ganz so neuen Staffel, hinterlässt auch nicht nur positive Gefühle. Zwar einige gute Einzelromane, die aber eine Reihe vorbereiten, deren Thematik an die erste Staffel anzuknüpfen gedenkt. Da sollte man sich lieber etwas anderes einfallen lassen.

Andererseits waren die Händchen der Expose-Autoren bei der Auswahl der „Bösewichter“ in letzter Zeit nicht immer sonderlich glücklich.

Insofern ist es vielleicht auch egal.

Oder das ewig gleiche Strickmuster macht halt irgendwann doch keinen Spaß mehr. Aber das muss ja jeder für sich selbst entscheiden.