Wie auch immer man zu dieser neuen Partei steht (so neu ist sie eigentlich gar nicht – drei Jahre alt, wenn ich das richtig gesehen habe …), da braut sich was zusammen. Und das kann nicht nur schlecht sein, wie man an den „Grünen“ vor vielen Jahren gesehen hat. Da hat sich nach langen Jahren zum ersten Mal wieder was bewegt. Und das war durchaus an der Zeit.
Jetzt scheint irgendwie wieder die Zeit gekommen, dass sich was bewegt. Diesmal ist es aber etwas anders. Die neue Partei kann Internet. Das muss man jetzt nicht ernst nehmen, aber wenn man gesehen hat, wie Barack Obama es verstanden hat, das Internet für sich zu nutzen und sich ganz nach oben spülen zu lassen, dann kann es durchaus sein, dass man das halt doch ernst nehmen sollte.
Es gibt Vertreter der „etablierten“ Parteien, die der Meinung sind, dass man die Piraten besser nicht mit Stimmen beschenkt, denn das wäre „Verschwendung“. Es wäre besser, wenn man die Stimme ihnen gäbe. Ja, da ist sie sicher gut aufgehoben. Da passiert wahrscheinlich nicht viel damit. Wenigstens darauf kann man sich verlassen, denn Politik ist heute doch was recht vorhersehbares. Wie nicht zuletzt auch der „Konsens“ zeigt, den man bei der Schweinegrippe-Schutzimpfung jetzt erreicht hat. Es ist wie vermutet. Wer bezahlt war klar, nur die Aufteilung war noch die Frage. Jetzt bezahlen wir zur Hälfte mit dem, was wir ohnehin schon an die Krankenkassen abliefern (denn die Krankenkassen bezahlen ja nicht mit ihrem eigenen Geld). Und den Rest mit unseren Steuergeldern. Man sieht, es bringt was, wenn man seine Stimme in die „etablierten“ Parteien investiert.
Ich selbst bin mir noch recht unschlüssig (und werde sicher nicht hier rausposaunen, was ich wähle – das geht keinen was an). Eines finde ich aber doch bemerkenswert: Wie empfindlich und dünnhäutig die Politiker auf die Piraten reagieren. Wenn die wirklich so wenig Beachtung verdienen, dann frage ich mich als unbedarfter Bürger doch, warum sie dann so viel Beachtung erfahren? Das tun sie nämlich, seit Tagen liest man fast nichts anderes mehr, stolpert man immer mal wieder drüber. Und noch was finde ich bemerkenswert: Es gibt eine Reihe von Punkten im Wahlprogramm der Piraten, die bei genauerer Betrachtung durchaus eine Diskussion wert sind. Jetzt reklamieren doch einige der etablierten, dass sie genau diese Punkte eigentlich schon immer besetzt hätten. Bei den Grünen, kann ich das ja noch ein Stück weit nachvollziehen. Bei der FDP aber irgendwie nicht so recht.
Naja, wie auch immer. Die letzten Jahre, war ich ein recht unpolitischer Mensch. Wie die einträge im Blog der letzten Zeit zeigen, heißt das aber nicht, dass ich keine Meinung dazu habe. Man ist ja schließlich nicht blind. Ich werde das jedenfalls beobachten, denn das hat mein Interesse geweckt. Oder, wie an anderer Stelle schon gelesen, vielleicht würden sich tatsächlich bald einige wünschen, wir wären Politikverdrossen.
So wirds wenigstens mal wieder spannend. Und wenn die Politik Unterhaltungswert hat, dann ist es auch nicht schlecht :-).