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Dieter Moor: Was wir nicht haben, brauchen Sie nicht

Oder: Geschichten aus der arschlochfreien Zone …

Netter Untertitel, der jede Menge verspricht. Aber das Versprechen wird auch eingehalten. Es geht um den Umzug des Moderators von einem Bauernhof in der Schweiz auf einen Bauernhof in Amerika. In einem Dorf gleichen Namens in Brandenburg, allerdings. Es geht um Erwartungen, die an den Umzug geknüpft waren, Rückschläge, Erfahrungen, Entwicklungen und vor allem um Freundschaften.

Eine tolle Erzählung, die mal witzig und mal durchaus ernst daherkommt, die ab und zu lehrreich ist und irgendwie neugierig macht. Ich will gar nicht zu tief ins Detail gehen, die Geschichten aus Brandenburg muss man schon selbst genießen. Sicher ist das auch eine Geschmacksfrage, meiner hat allerdings nichts auszusetzen.

Macht einen schon nachdenklich, ob man nicht auf der Suche nach etwas ist, was man auf anderem Weg viel einfacher erreichen könnte. Die Geschichten aus Brandenburg kann ich nur uneingeschränkt empfehlen. Der Autor weißt übrigens darauf hin, dass die Figuren in seinem Buch allesamt erfunden sind und eventuelle Ähnlichkeiten reiner Zufall wären. Allerdings gilt das nicht für den Erzähler, der ist so, wie sich Dieter Moor selbst sieht. Eines ist jedenfalls bekannt, nämlich dass der Autor nicht in Amerika wohnt. Weder im wirklichen Amerika, noch in einem Dorf gleichen Namens. Das tut dem Lesegenuß aber keinen Abbruch.

Neuer Lesestoff

Geburtstagsbedingt sind ein paar neue Bücher auf mein Regal gewandert. Darunter auch der schon hier besprochene Autor Paulo Coelho aus Brasilien:

Paulo Coelho – Brida (Erschienen 1990 in Rio de Janeiro). Erzählt wird die Geschichte von Brida, einer Irin aus Dublin. Sie begegnet auf der Suche nach ihrer Bestimmung zwei Menschen. Ein weiser Mann, der ihr beibringt, Ängste zu überwinden und eine reife Frau, die sie lehrt, die Geheimnisse der Welt zu entdecken und sich darauf einzulassen – mit allen fünf Sinnen. Hört sich nach Selbstfindung an und damit auch nach dem, was mich derzeit so bewegt. Schauen wir mal. Mir wurde bereits angekündigt, dass das schwere Kost ist und man sich dem Thema langsam nähern soll.

Paulo Coelho – Elf Minuten (Erschienen 2003 in Rio de Janeiro). Laut Klappentext geht es um die „Alchimie der Liebe“. Die Frage, wie man die Selle berührt – durch Liebe oder Lust? Kann man die Selle wie einen Körper berühren, und umgekehrt? Ebenfalls problematisch, wie es scheint. bin gespannt.

Darüber hinaus hat ein neuer Roman des Autors Tommy Jaud seinen Weg aufs Regal gefunden. Der einzige, der noch fehlte: Millionär. Der zweite Band von „Vollidiot“ sozusagen, der selbe Simon Peters ist Arbeitslos und wird von einer Karriere-Powerfrau in der Wohnung direkt über ihm genervt. Da darf man gespannt sein, ob es wieder so ein Spassfeuerwerk gibt, wie beim Vollidiot oder gar bei Resturlaub, den ich sogar für noch besser halte, als seinen Erstling.

Und zu guter Letzt kommt ein Roman von Dieter Moor aufs Regal. Der Autor ist nebenbei Moderator der Sendung „Titel, Thesen, Temperamente“ und hat seine Erfahrungen als Auswanderer nach Brandenburg, in das schmucke Dorf Amerika, in einem Buch verewigt. Hört sich so schräg an, dass es schon wieder gut sein muss. Jedenfalls ist das die Hoffnung. Aber auch ansonsten kann man von Dieter Moor ja eine Menge erwarten.

Wieder genug Lesestoff für eine Weile und wenn man bedenkt, dass auch jede Menge an neuen Romanen aus dem „Perryversum“ auf ihren Einsatz warten, dann kann man verstehen, warum der Tag gerne mehr Stunden haben dürfte. Arbeit und Familie und Freizeit unter einen Hut zu kriegen, ist schon nicht einfach. Schlaf braucht man ja auch noch. Aber es gibt schließlich auch schlimmeres, als genug freudige Dinge zu tun zu haben.