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Gelesen: Kerkeling und Jaud

HP Kerkeling – Ich bin dann mal weg

Ich möchte eigentlich wenig über die Inhalte schreiben, die sollte sich jeder selbst erarbeiten. Das Buch hat mich berührt und mir einiges aufgezeigt. Vielleicht sollte ich mich doch mal auf den Jakobsweg begeben oder mir eine andere Möglichkeit verschaffen, zu ähnlichen Einsichten zu kommen. Ein ruhiger Roman, der sicher nicht jedem gefällt aber trotzdem – oder vielleicht gerade deswegen – auf jeden Fall eine Empfehlung wert ist. Wer sellbst auf der Suche ist, dem kann die Geschichte des Entertainers neue Einsichten bringen. Lösen wird sie seine Probleme sicher nicht.

Tommy Jaud – Hummeldumm

Auf Urlaub in Namibia – und das auf einer Rundreise mit einer Gruppe, die im Wesentlichen aus Idioten zu bestehen scheint. So stellt sich für Matze Klein der Auftakt zu dieser tollen Reise dar. Ein Glück, dass seine Freundin den Trip gebucht hat, so kann er ihr wenigstens die Schuld geben. Und sich darin sonnen, dass er vorher noch eine Wohnung klar gemacht hat.

Oder hat er nicht? Denn plötzlich stellt er fest, dass die Reservierungsgebühr wohl nie überwiesen wurde. Und von Namibia aus, stellt sich das als Riesenproblem dar, denn Strom ist schwer zu kriegen und wenn doch mal, dann fehlt es am Adapter. Und Internet haben die Hotels auch immer gerade dann nicht, wenn er es braucht. Und so wird die Reise mehr und mehr zu einem Alptraum, der aber eine überraschende Wendung nimmt …

Wieder mal ein Ereignis, „das Roman“ von Tommy Jaud. Tolle Charaktere, die gut beobachtet und interessant beschrieben sind und wieder mal muss ich feststellen, dass Reiseabenteuer des Autors die interessanteren sind (so, wie Resturlaub auch klasse war). Ein Spass, auf den man sich einlassen muss. Der Autor sollte einem liegen und in der Stimmung für die Albernheiten des Erzählers sollte man auch sein, dann kann man sich damit glänzend unterhalten. Unbedingt lesen.

Gelesen

Stella Bettermann – Ich trink Ouzo, was trinkst Du so?

Es war nicht ganz so, wie man das von Jan Weiler gewohnt ist. Aber das ist nicht schlimm, es ist trotzdem eine schöne Geschichte, die Frau Bettermann hier aus ihrem Leben erzählt. Und es bringt einem Griechenland auf sympatische Weise nahe, was vielleicht grade in Zeiten, in denen sich die Bild-Zeitung zum Ziel gesetzt hat, gegen die Griechen zu schießen, eine gute Sache ist.
Eine leichte Lektüre, die gut zum Urlaub passt. Vielleicht ist gerade jetzt die rechte Zeit, um sich diese Geschichten durchzulesen.
Es gibt übrigens auch einen zweiten Band, der wohl eher in Deutschland spielt. Mal sehen …

Tommy Jaud – Millionär

Das Buch ist mir zwischenzeitlich ebenfalls ins Haus geflattert. Es ist die Fortsetzung von Tommy Jauds erstem Werk über den „Vollidiot“. Der ist mittlerweile Arbeitslos und lebt von Hartz IV. Außerdem erfüllt er jeden Tag eine selbst gewählte Aufgabe: Nämlich sich über alles aufzuregen und alle möglichen Firmen anzuschreiben, um die Welt ein klein wenig besser zu machen. Da wird die Wohnung über ihm zu einem reisigen Penthouse ausgebaut und es zieht eine Frau ein, die ihn auch noch irgendwie gut behandelt. Nichts hält ihn mehr, er muss sie loskriegen. Und wenn es nicht anders geht, dann eben, indem er das Haus kauft. Was nicht so ganz einfach ist, denn eine schlanke Million ist für so ein Haus mitten in Köln fällig.
Eine Mission, die eigentlich zum scheitern verurteilt ist. Nicht aber für den Vollidiot, der irgendwie auf eine gute Idee kommt, die sich im Internet wunderbar umsetzen lässt.
Klasse Roman, witzig wie der erste Teil, allerdings gefällt mir von allen Büchern Tommy Jauds bisher immer noch „Resturlaub“ am Besten. Das spricht aber nicht gegen „Millionär“, der sehr vergnüglich und angenehm zu lesen ist. Die Romane von Tommy  Jaud sind oft Stimmungsabhängig, man kann so was nicht immer vertragen. Aber sie machen Spass, wenn man sich darauf einlässt.

Neuer Lesestoff

Geburtstagsbedingt sind ein paar neue Bücher auf mein Regal gewandert. Darunter auch der schon hier besprochene Autor Paulo Coelho aus Brasilien:

Paulo Coelho – Brida (Erschienen 1990 in Rio de Janeiro). Erzählt wird die Geschichte von Brida, einer Irin aus Dublin. Sie begegnet auf der Suche nach ihrer Bestimmung zwei Menschen. Ein weiser Mann, der ihr beibringt, Ängste zu überwinden und eine reife Frau, die sie lehrt, die Geheimnisse der Welt zu entdecken und sich darauf einzulassen – mit allen fünf Sinnen. Hört sich nach Selbstfindung an und damit auch nach dem, was mich derzeit so bewegt. Schauen wir mal. Mir wurde bereits angekündigt, dass das schwere Kost ist und man sich dem Thema langsam nähern soll.

Paulo Coelho – Elf Minuten (Erschienen 2003 in Rio de Janeiro). Laut Klappentext geht es um die „Alchimie der Liebe“. Die Frage, wie man die Selle berührt – durch Liebe oder Lust? Kann man die Selle wie einen Körper berühren, und umgekehrt? Ebenfalls problematisch, wie es scheint. bin gespannt.

Darüber hinaus hat ein neuer Roman des Autors Tommy Jaud seinen Weg aufs Regal gefunden. Der einzige, der noch fehlte: Millionär. Der zweite Band von „Vollidiot“ sozusagen, der selbe Simon Peters ist Arbeitslos und wird von einer Karriere-Powerfrau in der Wohnung direkt über ihm genervt. Da darf man gespannt sein, ob es wieder so ein Spassfeuerwerk gibt, wie beim Vollidiot oder gar bei Resturlaub, den ich sogar für noch besser halte, als seinen Erstling.

Und zu guter Letzt kommt ein Roman von Dieter Moor aufs Regal. Der Autor ist nebenbei Moderator der Sendung „Titel, Thesen, Temperamente“ und hat seine Erfahrungen als Auswanderer nach Brandenburg, in das schmucke Dorf Amerika, in einem Buch verewigt. Hört sich so schräg an, dass es schon wieder gut sein muss. Jedenfalls ist das die Hoffnung. Aber auch ansonsten kann man von Dieter Moor ja eine Menge erwarten.

Wieder genug Lesestoff für eine Weile und wenn man bedenkt, dass auch jede Menge an neuen Romanen aus dem „Perryversum“ auf ihren Einsatz warten, dann kann man verstehen, warum der Tag gerne mehr Stunden haben dürfte. Arbeit und Familie und Freizeit unter einen Hut zu kriegen, ist schon nicht einfach. Schlaf braucht man ja auch noch. Aber es gibt schließlich auch schlimmeres, als genug freudige Dinge zu tun zu haben.

Tommy Jaud: Resturlaub

Wer „Vollidiot“ gelesen hat, kennt den Stil des Autors bereits, den Darsteller allerdings nicht. Zwar hat auch der „Vollidiot“ einen zweiten Band erhalten (mit dem Titel „Millionär), das habe ich aber noch nicht gelesen. Dafür den „Resturlaub“, in dem es um den Franken Peter (genannt Pitschi) Greulich geht. Er ist PR-Manager einer Brauerei in Bamberg und verzweifelt langsam an seinem dortigen Leben. Seine Kumpels sind langsam alle verheiratet, werden immer fränkischer und er merkt, dass ihm langsam nicht mehr viel Spielraum bleibt. Er ist der letzte, der zwar Freundin, aber noch keine Ehefrau hat. Und schon gar kein Häuschen im Grünen mit einer Kiesauffahrt.

Dafür blamiert er sich bis auf die Knochen auf der Hochzeit seines besten Freundes. Und mit seinen übrigen Freunden, soll er nun auch noch drei Wochen nach Mallorca. Obwohl er nach elf Jahren da wirklich keine Lust mehr hat, lieber seine Träume verwirklichen würde. Weit weg fliegen, am Strand ein Häuschen mieten und mit einem Model zusammenleben, das wäre es doch. Auf dem Flughafen von Nürnberg wird ihm dann klar, dass er dazu nicht mehr so viel Zeit hat. Also täuscht er kurzerhand einen Raubüberfall auf sich vor und behauptet, es wäre ihm alles geklaut worden. Er kann also nicht mit, schickt seine Freunde einschließlich Freundin voraus und meint, er würde gleich nachkommen, sobald es halt geht. Allerdings geht es dann natürlich nicht, denn er nimmt das nächste Flugzeug  nach Buenos Aires. Argentinien erscheint ihm weit genug weg.

Beim Spanischlernen lernt er dann auch die Eigenheiten in der Fremde kennen und schätzen, merkt aber schnell, dass er in der Fremde auch nicht unbedingt findet, was er sucht. Noch schlimmer: Er stellt fest, dass er zu Hause eigentlich bereits hatte, was er da in der Fremde sucht, nämlich einen spannenden Job, eine schöne Freundin, die er sehr gerne mag, und jede Menge Freunde. Selbst ohne Strand und im konservativen Bamberg, kann man es da durchaus aushalten. Also kehrt er zurück und schafft es im letzten Moment und auch nur Dank der Hilfe seines besten Freundes, dass die Freundin nichts merkt.

Ein witziger, unterhaltsamer Roman mit einer Botschaft, die einem zu denken gibt. Sucht man wirklich nach dem, was man schon hat? Wenn ja, dann wäre es ja gut. Es gibt sicher immer Dinge, die man gerne ändern würde. Man muss sich gut überlegen, wo man das aber tatsächlich tut. Ein Risiko eingehen, ist sicher nie verkehrt. Alles aufs Spiel zu setzen, aber schon der Wahnsinn. Ob man also wirklich empfehlen kann, den gleichen Versuch wie Pitschi Greulich zu machen, muss jeder letztendlich mit sich selbst ausmachen. Aber in einem fremden Land, in einer großen Stadt mal selbst klar kommen zu müssen, sein eigenes Scheitern genau so zu beobachten, wie die kleinen Triumphe, das ist ganz sicher nichts verkehrtes. Und wer weiß, vielleicht findet man so ja tatsächlich heraus, was man noch anders machen könnte. Insofern ist der Roman nicht nur einfach starke Unterhaltung, sondern auch eine Inspiration. Von so was darf gerne mehr kommen, vor allem, weil Tommy Jaud offensichtlich auch persönlich in Buenos Aires war und Orte beschreibt, die er offensichtlich selbst kennen gelernt hat. Das ist wirklich gelungen und macht neugierig. Ich bin zwar aus familiären Gründen deutlich näher an Brasilien (und hab auch kurz mal bedauert, dass Jaud nicht Sao Paulo zum Ziel erkoren hat), am Ende hat mich der Roman aber neugierig gemacht. Vielleicht sollte man sich Buenos Aires doch mal anschauen. Ohne zu verraten, dass man Beziehungen nach Brasilien hat, natürlich. Sonst wird das Taxi gleich doppelt so teuer …

Tommy Jaud: Vollidiot

Darum geht’s:

Vollidiot

Simon Peters arbeitet beim T-Punkt, ist schon länger Single, nachdem ihn seine Freundin verlassen hat und notorisch pleite. Das hindert ihn aber nicht daran, auf durchaus großem Fusse zu leben.

Aus Versehen, hat er sich beim Fitnesscenter etwas vergriffen und ist in ein Schwulen-Fitnesscenter eingetreten. Und da kommt er jetzt zwei Jahre nicht mehr heraus aus dem Vertrag. Aber er kommt damit so weit klar.

Und am Meisten freut ihn, wenn er von seinem T-Punkt Shop aus auf der anderen Strassenseite ins Starbucks-Cafe hinüberschaut und da seiner Lieblings-Milchaufschäumerin beim Milchaufschäumen zu sieht.

Simon Peters hat nicht unbedingt ein glückliches Händchen, zum Beispiel wenn er zum IKEA geht, um sich den Single-Sessel Jennylund zu kaufen. Da sagt ihm der Verkäufer dann, dass er sich Regal 30C merken solle, da könne man den Sessel abholen. Er schreibt es nicht auf, und das nervt den Simon ungemein. Er kriegt jetzt nämlich die Regalnummer nicht mehr aus dem Kopf, egal was er macht. Tommy Jaud: Vollidiot weiterlesen