Die Perry Rhodan Serie ist dem einen oder anderen sicher bekannt. Gestartet am 8. September 1961 von den Autoren K.H.Scheer und Clark Darlton, erscheinen bis heute, 50 Jahre danach, jede Woche Heftromane aus der Serie. Darum herum, hat sich ein ganzes Universum an Publikationen entwickelt und die Serie ist mittlerweile so komplex geworden, dass das sogenannte Perryversum, das sich im Laufe der Jahrzehnte entwickelt hat, kaum noch überschaubar ist.
Das haben sich wohl auch die Macher der Serie gedacht und deswegen eine neue Idee entwickelt, die mit dem 50 Geburtstag und dem dazgehörigen Weltcon im September 2011 zum leben erwacht ist. Bereits vorher war der Begriff „Perry Rhodan NEO“ bekannt geworden, nachdem lange Zeit nur von „Projekt X“ die Rede war. Und sie hat ziemlich schnell einen Sturm der Entrüstung entfacht. Die Idee dahinter ist nämlich, dass die Perry Rhodan Serie quasi neu erzählt wird, wieder mit Band 1 startet und viele der damaligen Originalelemente enthält. Konzipiert wird sie dabei von Frank Borsch, der für die Exposes zuständig ist.
Zum Beispiel ist es durchaus auch heute noch so, dass Perry Rhodan als Risikopilot der NASA (nicht mehr US Space Force) zusammen mit den Astronauten Reginald Bull, Clark Flipper und Dr. Eric Manoli in den Weltraum aufbricht. Er tut das nur nicht mehr im Jahre 1971 als erster Mensch, sondern im Jahre 2036. Raumfahrt ist mittlerweile etabliert, aber die Welt hat sich auch weitergedreht, und so ist die USA nicht mehr der Nabel der Welt. Dieser hat sich nach Osten verschoben, die Chinesen und Inder sind jetzt nicht mehr nur wegen ihrer Bevölkerungszahl die mächtigsten Blöcke. Vor allem die Chinesen dominieren mit ihrer wirtschaftlichen und militärischen Macht die Welt.
Dazu der Terrorismus – Perry Rhodan startet in einer Zeit, als die Erde am Rande eines neuen Krieges steht und man jeden Moment auf den großen Knall warten muss. Aber diesmal weiß er schon etwa, was ihn erwartet, denn er wird auf den Mond geschickt, um nachzuschauen, was mit den dortigen Mondbasen passiert ist. Und er kennt schon die Satellitenaufnahme eines kugelförmigen Objekts, das auf dem Mond notgelandet ist.
Dort trifft er – wie in der Originalserie – auf die Arkoniden, die von Thora und Crest da Zoltral angeführt werden. Der Arkonide ist krank und auf der Erde kann ihm geholfen werden. Die andere Arkoniden sind degeneriert und wollen von dem allem nichts wissen, außer Thora, die in den Menschen wegen ihrer limitierten Entwicklungsstufe eigentlich nur Tiere sieht. Aber weil sie Crest liebt und respektiert, erfüllt sie seinen Wunsch und rüstet die Stardust entsprechend aus. Perry Rhodan fliegt daraufhin mit seinen drei Begleitern und Crest auf die Erde zurück und landet in der Wüste Gobi. Und von da an entwickelt sich die Geschichte doch etwas anders weiter, als man sie im Original kannte.
Im zweiten Band geht es hauptsächlich um Allen D. Mercant, der in diesem Reboot kein Abwehrchef ist, sondern lediglich Agent bei Homeland Security. Er ist mit der Art und Weise, wie die Dinge gehandhabt werden, nicht einverstanden. Nur Leslie Pounder hat er es zu verdanken, dass er nach seiner Verhaftung durch die Kollegen fliehen kann. Auf der Flucht begegnet er einer Truckerfahrerin, mit der er sich anfreundet. Und erfährt davon, dass Perry Rhodan einen außerirdischen mitgebracht hat. Er will zu ihm, aber kann die USA nicht verlassen. Einen Flug nach China zu kriegen, erweist sich als fast unmöglich. Bis ihm ein geheimnisvoller, aber mächtiger Mann begegnet. Homer G. Adams hat die Mittel, um solche Dinge möglich zu machen.
Den hat auch John Marshall kennen gelernt. Der schon im ersten Band aufgetauchtet Telepath der Serie, weiß von seinen Kräften noch nicht sonderlich viel. Er betreibt mit dem Pain Shelter eine Art Waisenhaus für Problemkinder und hat da schon auch ein paar Kinder, die merkwürdige Fähigkeiten aufweisen. Aber die werden erst entdeckt, als sie schließlich auf der Flucht sind. Zwei der Kinder haben Waffen gehortet und setzen sie gegen die Polizei ein. Danach ist John Marshall mit zweien seiner Schützlinge auf der Flucht. Einer davon ist ein Teleporter und auch das Mädchen, das sie mitgenommen haben, kann Dinge, die nicht jeder kann. In dem Fall kann sie Verletzungen heilen.
Auf der Flucht erfällt Marshall auch, dass der Teleporter im Pain Shelter angekommen ist, weil er Angst vor einem geheimnisvollen Mann namens Clifford hat.
Der taucht auch auf, als Manoli schließlich dem Arkoniden Crest dabei hilft, seine Krankheit zu heilen. Zunächst flüchten sie mit Hilfe der Raumanzüge der Arkoniden nach Indien, wo Manoli Crest von einer Lungenentzündung heilt, die der sich auf der Erde eingefangen hat. Dabei entdeckt er auch, dass die Leukämie des Arkoniden nur eine
Sekundärerkrankung ist. Eigentlich hat der nämlich das HIV-Virus. Und das kann keiner so gut heilen, wie der Arzt Dr. Haggard, der allerdings in Äthiopien zu finden ist, wo er eine Station für Aidskranke betreibt. Seine Medikamente scheinen auch dem Arkoniden zu helfen. Die dortigen Patienten haben Angst vor Crest, weil es Gerüchte gibt, nachdem die Krankheit von Menschen erzeugt wurde, die „weißer sind als weiß“ und da alle Arkoniden wie Albinos aussehen, passt das natürlich. Das legt den Verdacht nahe, dass die Krankheit eventuell von den Aras erzeugt wurde, aber darauf wird (noch?) nicht eingegangen.
Crest jedenfalls freundet sich mit einem der anderen Patienten in der Klinik an, trifft dann aber ebenfalls auf Clifford Monterey, der ihn entführt.
Und schließlich taucht auch noch Ernst Ellert auf. Der Teletemporarier träumt von zwei möglichen Varianten der Zukunft, in einer sieht er eine florierende, futuristische Stadt in der Wüste, in der anderen dieselbe Stadt, die hoffnungslos zerstört ist. Aber vor allem sieht er sich selbst, wie er in dieser Stadt unterwegs ist und deswegen geht er mit seinen Freunden Walt und KaHe in die Gobi (nettes Denkmal für die Herren Walter Ernsting und Karl Herbert Scheer, denen wir Perry Rhodan als Serie zu verdanken haben), um zu Rhodan zu stoßen. Durch einen Tunnel gelingt ihm schließlich die Kontaktaufnahme, aber die Chinesen greifen an und als Rhodan den kurzfristig auf Strukturlücke geschalteten Schutzschirm schließt, steht Ellert genau dort, wo der Schirm sich bildet. Er wird abgestoßen und auf Rhodans Seite geschleudert, der mittlerweile allein in der Gobi ist, weil Manoli mit Crest unterwegs ist, Flipper nach seiner verschollenen Freundin im Himalaya sucht und Bull mit dem Raumschiff Stardust noch einmal auf den Mond geflogen ist, um dort nach den Arkoniden zu sehen.
Und die Geschichte um diese entwickelt sich auch so gar nicht, wie man das von früher kannte. Die AETRON wird nämlich durch eine Atombombe, die der Astronaut Michael Freyt auf den Mond trägt, zerstört. Ohne Thora an Bord allerdings, die mit zwei Frauen aus der Besatzung im Sonnensystem unterwegs ist. Dort entdeckt sie auf einem Saturnmond arkonidische Signaturen, will die aber später untersuchen. Danach besuchen sie die Venus, wo sie abgeschossen wird.
Und das ist die Situation am Ende von Band 4. Ich bin wirklich schon gespannt darauf, wie es weitergeht, obwohl es auch Kritikpunkte gibt. Aber erst mal die positiven Punkte. Band 1 ist noch relativ nahe am Original und bis auf die meines Erachtens künstlich in die Länge gezogene und viel zu ausführliche Geschichte um den Pain Shelter recht nett geschrieben. Band 2 ist ebenfalls nett geschrieben, aber Allan D. Mercant mag mir in seiner neuen Rolle nicht so recht gefallen. Er wäre mir als tougher (taffer? – ich mag die neue Rechtschreibung ehrlich nicht so ;-)) Abwehrchef lieber, als er es in seiner Rolle als Agent der Homeland Security ist. Mit Band 3 und 4 nimmt die Geschichte deutlich an Fahrt auf und die Romane von Leo Lukas und Wim Vandemaan sind richtig toll geworden.
Ich hoffe trotzdem, dass man nicht den Fehler des Films macht, der damals total gefloppt ist, weil die eigentlich tolle Geschichte, wie Perry Rhodan auf die Arkoniden trifft und mit ihrer Hilfe die Erde vereint, in eine tumbe Haudrauf-Story um Banditen und ihre Jagd nach den Arkoniden und deren Schätze verwandelt wurde. Ein wenig ist das auch hier so, die Geschichte, was auf der Erde passiert, ist jedenfalls deutlich ausführlicher und nachdem die AETRON zerstört ist, ist sie auch erst mal auf Terra und allenfalls die Venus festgelegt, wo ja Thora festsitzt. Ich hoffe, man besinnt sich darauf, endlich mehr Weltraumgeschichten zu bringen und setzt sich nicht zu sehr damit auseinander, wie auf der Erde Katz und Maus gespielt wird. Irgendwie wird das langsam schon ein wenig langatmig und die Weltraumgeschichten fehlen mir schon etwas.
Bisher bin ich jedenfalls geneigt, der Geschichte eine Chance zu geben. Sie unterhält mich momentan besser, als die eigentliche erste Auflage der Perry Rhodan Serie.
Und sie ist auch die erste Geschichte, die ich bisher ausschließlich auf dem Amazon Kindle gelesen habe. Ich habe noch keinen einzigen PR Neo Roman physisch in der Hand gehalten. Welche Erfahrungen ich mit dem Lesegerät von Amazon bisher gemacht habe, darüber werde ich sicher hier auch noch berichten.
Gostei dos resumos e comentários… (Apesar da dificuldade de ler com a tradução automática do Google).
Os fãs da série no Brasil, estão na expectativa que Perry Rhodan NEO seja trazida para cá, mas não há a mínima perspectiva…
Indicarei o artigo para mais fãs daqui lerem.
Até mais…