… mit dem Ärger um die Bahn. Erst muss man lesen, dass eine zwölfjährige von einer wohl etwas übereifrigen Zugbegleiterin des nächtens mangels Fahrkarte des Zuges verwiesen wurde. Eigentlich darf sich jemand, der keine Fahrkarte hat, mit einem erhöhten Fahrgeld behelfen. Außerdem gab es wohl Leute im Zug, die für das Mädchen bezahlt hätten. Aber das hat die Zugbegleiterin nicht weiter gestört. Wenigstens reagiert die Bahn angemessen und reagiert wie die Zugbegleiterin: Erst mal wird sie suspendiert und so quasi auch vorübergehend des Zuges verwiesen.
Für das Mädchen war das übrigens eine unangenehme Erfahrung, musste sie doch ihr Cello sage und schreibe fünf Kilometer nach Hause schleppen. Wie schon angemerkt in tiefster Dunkelheit … Eigentlich ist es kaum zu glauben, aber andererseits, wenn man den freundlichen Service so mancher Zugbegleiter schon am eigenen Leib erlebt hat, ist es doch wiederum nicht so unglaublich.
Ja, und dann die Sache mit dem ICE, die offensichtlich irgendwie immer noch nicht so sicher sind, wie das gut für die Fahrgäste wäre. Deswegen nimmt man sie erst mal aus dem Verkehr. Und lässt als Gegenleistung die Kunden, die teures Geld für die Fahrkarten bezahlt haben, frierend an den Bahnsteigen stehen. Im wahrsten Sinne des Wortes im Regen. Nicht nur, dass man die billigen Plätze praktisch nicht buchen kann (hab immer noch keinen gefunden im Internet, aber ich hab das suchen zwischenzeitlich auch aufgegeben …), nein, man bucht stattdessen teure und findet sich dann auf noch wesentlich billigeren wieder, nämlich am zugigen Bahnhof, wo man auf selbigen höchst vergeblich wartet.
Da wundert es einen, dass die Kunden nicht in Scharen meutern und die Firma wechseln und so der Bahn genauso, wie viele Kunden es der Telekom zeigen, beweisen, dass man sich um Kunden tunlichst kümmern sollte, wenn man sie denn zu behalten gedenkt.
Ach, ich vergass. Die Bahn hat das Problem ja nicht, weil sie faktisch immer noch ein Monopol hat …
Ja, da ist man halt in besten Händen. Alles muss privatisiert werden, aber wehe die Finanzwelt hat mal Schluckauf, da ruft man dann doch schnell nach Mutti Staats Rockzipfel. Nur die Bahn nicht, die sonnt sich lieber in ihrem Monopol und scheffelt so viel Geld aufs Konto, wie nur möglich. Jetzt, wo die Benzinpreise leicht gesunken sind, schlägt jedes Auto sogar für Einzelpersonen das Zugticket fast immer … bei solchen Zuständen, muss man sich doch eigentlich gar nicht wundern, dass die Leute immer mehr aufs Konsumieren verzichten. Autos kaufen keine Autos, wie schon Henry Ford wusste. Und Bahnkunden, die das Ticket nicht mehr zahlen können, machen den Herrn Mehdorn und seine Firma auch nicht mehr lange Reich … dann muss man halt doch wieder das Auto nehmen, die Bahn ist offensichtlich nur für sehr viel besser verdienende …
Gute Nacht Deutschland, kann man da nur sagen …