Morgens halb vier in Deutschland …

Selbst im Sommer ist es da noch Nacht. Und wenn der Wecker um diese Zeit klingelt, dann hat das oft mehr von einem heulen. Das sich mischt mit dem heulen des geplagten Menschen, der um diese Zeit das Bett verlassen muss. Einen natürlichen Schlafrhythmus, kann man das jedenfalls nicht mehr nennen. Selbst wenn man gegen 23:00 Uhr im Bett lag, arg viel mehr als vier oder fünf Stunden Schlaf sind da nicht drin und selbst die sind unruhig.
Selbst musste ich nur bis zu unserem Treffpunkt fahren. Dann nahm uns das Taxi auf, ein Flughafentaxi, das uns direkt an denselben gefahren hat. Insofern angenehm, als man gemütlich weiterschlafen kann. Oder sich mit den Kollegen unterhalten, gleichwertig erfreulich.
Wenn man dann gegen halb sechs schließlich am Flughafen ankommt, wundert man sich doch sehr, wer da schon alles auf den Beinen ist. Aber ein Flughafen ist da wohl eine Ausnahme. Ein verpasster Flieger ist eben doch was anderes, als ein verpasster Bus. Verständlich ist es also schon, wenn man da doch aus dem Bett klettert, und wenn es noch so schlimm ist. Wider erwarten, hat das Einchecken auch gut geklappt. Selbst mit den Maschinen, die Air France / KLM jetzt bevorzugt verwenden.
Und der Service stimmte auch. Nicht nur Check-In, sondern auch Gepäckaufgabe klappte gut, aber die ist tendenziell ja auch eher kein Problem. Viel schwieriger ist es oft, dasselbe wieder zu bekommen.
Ja, und dann die Schlange vor den Gates. Die, die verursacht wird durch die überzogenen Kontrollen, die wohl in erster Linie dafür gedacht sind, den Fluggast unter Stress zu setzen und mal zu schauen, was geht. Wie weit man gehen kann, wann der Fluggast zu meckern anfängt. Viele tun das nicht, sicher aus verschiedenen Gründen. Die einen sind durch ewige Reisen schon irgendwie abgestumpft, während andere sich eher auf ihren Urlaub freuen. Das ist irgendwie auch so eine Sache, wenn man zum Arbeiten fliegt …
Aber es stört einen schon kaum noch. Viel zu oft hat man das ja schon mitgemacht.
Wie immer dauert es am eigenen Schalter viel zu lange. Länger, als bei den anderen jedenfalls und das ist diesmal keine Einbildung, die Kollegen sind schon durch, die sich an der Schlange daneben angestellt haben. Aber schließlich dürfen wir auch da durch und rennen dann auf die Toilette, weil das Boarding gleich anfängt. Auch da eine Schlange. Gibt es keinen Ort mehr ohne?
Beim Boarding sind wir die letzten. Zum ersten Mal in meiner Karriere, werde ich ausgerufen. Und dann noch angemeckert, weil angeblich Leute nach uns eingechecked haben, die schon an Bord sind und man jetzt Überminuten machen muss, bis der Bus wiederkommt. Ja, toll. Auf dem Klo war auch eine Schlange und wenn man halt keine Zeit mehr hat, was will man dann machen?
Aber die „viehische“ Behandlung seitens der Air France ist man ja bereits gewöhnt.
An Bord ist es wenigstens wie immer. Eng, aber eine Gelegenheit, etwas zu schlafen. Bis das Essen kommt. Oder besser der Witz von einem Winz-Croissant und was da sonst an süssen Stücken offeriert wird. Viel zu klein, gerade dazu geeignet, den hungrig knurrenden Magen noch wütender zu machen. Und das dann zwei mal, immerhin, nachdem Aufenthalt in Lyon ein zweites Mal.
Es ist kein Wunder, dass wir direkt ins Hotel und von da zum Essen gehen. Ins Coligny. Gutes Restaurant in Vitré und es gibt Essenstechnisch auch nichts zu bemängeln.
Ja, und dann geht das Training los, wegen dem wir hier sind. Und da fragt man sich da schon, warum wir so früh aufstehen mussten. Es geht darum, wie man sich am SAP-System anmeldet und einige Basisfunktionalitäten nutzt. Das ist zwar schön, wurde uns aber teilweise schon vor zwei Jahren beigebracht. Dafür steht man dann auf, morgens halb vier in Deutschland …