Mich gibts noch :-)

Puh, wie die Zeit vergeht. Aber mich gibt es noch. Ich habe die beiden Wochen in Frankreich gut überstanden, allerdings auch mit guten Essen ein klitzekleines bißchen schwerer. Insgesamt kann ich ein positives Fazit ziehen, das Wochenende insbesondere war ein Ereignis, abgesehen von den kulinarischen Events, die man in Frankreich unweigerlich erlebt.
Quiberon ist ein Ort an der Südküste der Bretagne. Südküste hört sich warm an, allerdings ist das Klima dort eher so rau, wie an der Nordsee. Das hat aber seine Vorteile, mein Heuschnupfen jedenfalls, hatte ebenfalls Urlaub, als wir dort waren. Nicht sonderlich angenehm, war allerdings ein anderes Ereignis. Die Toilette rief nämlich, als wir in Strandnähe spazieren gingen. Das Toilettenhäuschen hatte es in sich. Schon mal auf einer Steh-Toilette hingekauert? Ich hab das jetzt hinter mir … nicht unbedingt eine angenehme Sache, wenn man das nicht gewohnt ist … ich war dann doch froh, als ich kurz darauf in einem Restaurant an der Uferpromenade eine richtige Toilette zur „Nachbereitung“ aufsuchen konnte.
Der Strandspaziergang war sehr schön und wer mal in die Bretagne kommt, der sollte unbedingt nach Quiberon fahren. Es gibt da eine Menge zu sehen und gegenüber war auch noch eine große Insel zu sehen, die „Belle Ille“, zu der man per Fähre gelangen konnte, sogar mit dem Auto. Da gibt es jede Menge zu erkunden.
Wir hatten nur einen Tag und haben dann den zweiten, den Sonntag, für einen Ausflug in den Norden genutzt. Mont St. Michel ist sehr bekannt und eine wirkliche Touristenattraktion, das war auch deutlich zu sehen. Zum Glück waren wir früh genug da, das Schlimmste ist uns damit entgangen. Schön anzusehen, ist das aber. Und die Altstadt von St. Malo ist ebenfalls ein Ereignis. Vollständig erhaltene Stadtmauer und einige Strände um die Stadt herum, dazu die vorgelagerten Inseln, alle mit alten Festungen besetzt. St. Malo war früher eine alte Seeräuberstadt und dementsprechend stark befestigt. Spannend war der Parkplatz. Der war vor den Toren der Stadt und natürlich am Sonntag nicht mit Personal besetzt. Beim Bezahlen, wurde das Ticket dann in den falschen Schlitz gesteckt. Es verschwand auf Nimmer-Wiedersehen im Schacht für die Kreditkarten. Und er hat es auch nicht mehr hergegeben. Zunächst guckten wir uns ratlos an, aber dann entdeckten wir ein eingebautes Telefon, eine Art Gegensprechanlage, mit der ein Parkwächter ansprechbar war. Der sprach allerdings nur Französisch und es war ein Abenteuer, ihm klarzumachen, dass das Ticket im falschen Schacht verschwunden war und man ein neues braucht. Mit drei Stunden Parkdauer. Es gelang dann aber, und das Ticket kam Vollautomatisch direkt aus dem Automaten raus und konnte bezahlt werden. Diesmal nach Einfuhr in den korrekten Schacht.
Eigentlich wollten wir uns noch das Gezeitenkraftwerk in Dinard ansehen. An dieser Stelle der Ärmelkanalküste, hat das Meer einen Tidenhub von 13 Metern, was sich darin äußert, dass das Hafenbecken tatsächlich leer ist und die angedockten Schiffe auf dem Trockenen liegen. Nur eine kleine Fahrrinne ist dann noch unter Wasser. Das gleiche Becken, ist dann aber voll bis an den Rand, wenn Flut ist. Leider haben wir das nicht mehr geschafft, weil wir nach zwei Tagen Autofahrt und Seeluft mit steifer Meerbrise denn doch etwas angegriffen waren. Wir fuhren nach Hause, nahmen ein obligatorisches Mahl ein und legten uns aufs Ohr.
Die zweite Woche bestand dann im Wesentlichen wieder aus Projekt und damit verbundenem Erlernen von SAP, sowie Drei-Gänge-Menüs oder Salat, je nachdem, was der Magen halt grade so hergegeben hat. Aber es war schön, da kann man nichts sagen. Die Bretagne ist wirklich eine Reise wert, auch wenn es nicht ganz so einfach ist, dort hinzugelangen. Mit dem Auto, benötigt man die recht teuren Autobahnen und mit dem Zug muss man immer in Paris umsteigen, ganz billig ist das auch nicht. Und mit dem Flieger … naja, da kann man von billig gar nicht mehr reden. Es fliegt nur die Air France an die Flughäfen in der Bretagne. Eine Möglichkeit wäre eventuell der Flughafen von Nantes, der etwas südlich von der Bretagne liegt. Da fliegen eventuell auch Billig-Airlines aus Deutschland hin. Sonst gibt es dort allerdings keinen Flughafen, der groß genug wäre.