Ibis versus Etap

Eigentlich ist das ja dasselbe, sollte man denken. Stecken doch die Accor-Hotels dahinter. Als ich an diesem Wochenende in Garching war, habe ich wieder einmal gemerkt, dass das noch lange nicht dasselbe ist, nur weil der gleiche Name dahintersteckt.
Man muss dazu sagen, dass ich mit Etap schon meine Erfahrungen gemacht habe. Als ich vor ein paar Jahren mal in Leverkusen-Opladen übernachtete, wollte ich in erster Linie nicht weit vom Ort der Veranstaltung wohnen und in zweiter Linie nicht allzu teuer. In Köln hatte ich schon im Ibis übernachtet (Barbarossaplatz) und war dort eigentlich immer zufrieden. Diesmal aber hab ich mich für das Etap entschieden.
Ja, und kaum kam ich dort an, fing der Spass auch an. Ich wollte einchecken. Service wird aber beim Etap klein geschrieben, also war die Rezeption nicht besetzt. Nur eine Maschine war da, bei der man angeblich einchecken konnte.
Die nahm aber meine Reservierungsnummer nicht an und sagte mir wiederholt, dass sie den nicht kennen würde. Ich hab leise vor mich hin geflucht, weil ich eigentlich nur mein Gepäck loswerden wollte und die Rezeption erst wesentlich später wieder belegt sein würde. Das leise fluchen wurde aber erhört.
Und so wurde mir die Tür geöffnet und eine hilfreiche Seele erhörte mich. Dankbar nahm ich die Hilfe an und kam wenigstens so zu einem kleinen Service. Es sollte so ziemlich der letzte bleiben …
Anständig wie ich bin, meldete ich dann eine zweite Person für die Übernachtung an und durfte dafür noch zuzahlen. Schön, dachte ich mir, besser so, als unehrlich. Auch das habe ich bereut, denn der Service, der mir dann entgegenschlug, hatte meine Ehrlichkeit eigentlich nicht verdient. Auch das recht schmucklose Element, das da im Zimmer stand und neben einer Duschkabine auch eine Toilette beinhaltete, so klein allerdings, dass man sich beinahe nicht reinwagen konnte, war kein Grund zur Begeisterung.
Auf Nachfrage, wurde mir mitgeteilt, dass man am Wochenende bis 11:00 Uhr frühstücken könne. Da es am Abend spät werden sollte, war mir das Recht. Und so machten wir unbeschwert Party und schliefen dann bis zum nächsten Morgen. Kurz nach 10:00 kam ich zum Frühstück. Und siehe da, das Buffet war nicht mehr da. Man muss dazu sagen, dass man dafür 5:00 Euro extra bezahlt. Das habe ich getan, bereits am Vorabend, und war nun natürlich enttäuscht. Nein, es gibt nichts mehr, sagte man mir. Auf Nachfragen, erfuhr ich dann, dass 11:00 Uhr nur am Sonntag korrekt ist. Am Samstag geht es nur bis 10:00 Uhr. Schön und gut, aber das kann man einem dann auch vorher sagen. Ich habe mich drauf verlassen, weil ich ja extra gefragt hatte, und habe dann nicht mehr nachgeschaut.
Ja, dafür wollte ich die 5:00 Euro wiederhaben. Sie wurden mir nicht wieder ausbezahlt. Ich fragte dann, wie sie das denn begründen wolle, weil ich doch die Leistung dafür gar nicht in Anspruch genommen habe.
Ja, ich hätte ja die theoretische Möglichkeit gehabt, das Frühstück zu mir zu nehmen.
Aha. Hatte ich aber praktisch ja nicht genutzt. Interessierte da nur keinen. Was tut man da?
Man ist sauer. Und schimpft und merkt dann recht schnell, dass es keinen beeindruckt. Ja, darauf meinte ich dann, dass auf diese Weise kaum zu erwarten ist, dass ich noch mal in einem Etap übernachten werde. Das stieß soweit auf taube Ohren.
Als ich dann zu Hause war, habe ich eine Beschwerdemail an Accorhotels geschickt. Die 5:00 Euro habe ich bis heute nicht wiedergekriegt. Eine Antwort von Accorhotels auch nicht. Aber im Etap habe ich auch nie mehr übernachtet.
Was hat das mit dem Wochenende zu tun?
Nun, ich habe mich entschieden, im Ibis zu übernachten. Mit denen habe ich nämlich sehr gute Erfahrungen gesammelt. Auch diesmal wieder, nett eingerichtet, es ist ein recht neues Hotel, freundlicher Service und selbst das mit dem Frühstück war schnell geklärt. 10 Euro pro Person, das war uns einfach zu viel. Da kommt man gar nicht erst in Versuchung.
Dazu noch die Tatsache, dass wir übers Internet reserviert haben und dort ein 20% Discount möglich war. Belegung mit ein oder zwei Personen, kam auf 55 Euro zuzüglich Parkplatz. Es wäre natürlich auch möglich gewesen, außerhalb der Garage zu parken, aber die 10 Euro zusätzlich, die haben wir uns dann gegönnt. Auf die insgesamt 40 Euro fürs Frühstück bei zwei Übernachtungen, haben wir verzichtet.
Ja, und dann der Blick zur (internen) Konkurrenz direkt nebendran. Da stand ein Etap und da stand 48 Euro für die Übernachtung außen dran. Für eine Person. Eine zweite Person im Zimmer kostet 10 Euro Aufpreis.
Womit wir dann bei 58 Euro wären. Mehr als pro Nacht im Ibis. Und das bei deutlich schlechterem Service …
Da fragt man sich doch, wo die ihre zufriedenen Kunden hernehmen. Mich jedenfalls, haben sie auch damit nicht ins Wanken gebracht. Ein Etap brauche ich wirklich nicht mehr.

Ein Gedanke zu „Ibis versus Etap“

  1. Um das mal klar zu stellen – natürlich ist mir klar, dass ich an den gleichen Verein zahle. Aber es geht nicht unbedingt darum, Accor zu bestrafen. Es geht nur darum, dass man sich als Kunde auch gerne gut behandelt fühlen darf. Und das, was ich in Leverkusen erlebt habe, war nun wirklich weit entfernt von der Art, wie man gemeinhin geschätzte Kunden behandelt. Das war eher so, wie man Leute behandelt, die man nie wieder sehen will. Insofern wundere ich mich, wie das Etap-Konzept eigentlich funktionieren kann.
    Tut es aber scheinbar ja. Ich frage da nicht weiter nach, ist mir egal. Aber ich muss mir das ja nicht antun, wenn ich im Ibis besser übernachte und keine Gründe zum Klagen habe … 🙂

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