Auf dem Weg zur „unsozialen“ Marktwirtschaft?

Was sind das eigentlich für selbsternannte Experten, die so was schreiben?

Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,639926,00.html

Da wird ernsthaft verlangt, dass man für die Sicherung seines Arbeitsplatzes auf Gehalt verzichten soll? Und das bei den Lohnnebenkosten? Außer den Arbeitnehmern soll nämlich anscheinend keiner verzichten.

Das führt dann irgendwann dazu, dass ich zwar glücklicherweise eine Arbeit habe, aber kein Geld dafür kriege. Warum sollte ich dann arbeiten?

Vor dem Hintergrund der Chapter 11 Geschichte von gestern, finde ich es schon schade, dass es Leute gibt, die so etwas verlangen. Zur Erinnerung: Mein Arbeitgeber gehört einem Konsortium aus der Cypress Group und Goldman Sachs. Jetzt hat der amerikanische Mutterkonzern meiner Firma Gläubigerschutz nach Chapter 11 beantragt. Wir sind also in einer vergleichbaren Situation, wie Opel. Nur im Gegensatz zu Opel, steht hinter unserer Konzernmutter eine Bankengruppe, der es gar nicht mal so schlecht geht. Im letzten Quartal (wie gestern dargestellt) hat Goldman Sachs aber 2,7 Milliarden Dollar Gewinn ausgewiesen. Wäre da nicht eine gewisse Unterstützung angemessen?

Dass ein Dieter Hundt ein solches Ansinnen stellt, kann man ja gerade noch nachvollziehen. Der hat natürlich nur Unternehmerinteressen im Kopf. Mit Herrn Bofinger, gibt es ja glücklicherweise noch einen, der Verstand genug hat, um die Denkfehler als solche zu erkennen. Aber das scheint nicht für alle „Experten“ zu gelten …