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Fußball-WM

Ich gebe es zu, auch ich freue mich schon drauf und lasse mich natürlich vom WM-Fieber gerne anstecken.

Eines allerdings geht auch mir langsam auf den Keks. Sicher war das früher schon genauso, aber da ist es mir trotzdem noch nicht so unangenehm aufgefallen. Zum ersten Mal, dass es mir unangenehm auffiel, war wohl bei der EM 2008. Damals ging eine Werbekampagne los, eigentlich muss man sagen, sie brach über uns herein, dass es nur noch nervte. Jeder versuchte krampfhaft, für sein Produkt eine wie auch immer geartete Verbindung zum Fußball herzustellen. Und das beschränkte sich nicht mehr nur auf „klassische“ Fußball-Werbeträger wir Autos oder Bier, nein, sogar die Kleidung von kik wurde damit beworben, Coca Cola muss man jetzt nach jedem Tor trinken und wo man geht oder steht, geht einem auch irgendeine mehr oder weniger orginelle Werbung mit dem Fußball-WM Motto auf den Keks.

Das hat 2006 noch besser funktioniert, weil es da ein klein wenig auch symbolisierte, wie sehr sich das ganze Land mit der WM im eigenen Lande identifizierte. Und damals hat das auch wunderbar gepasst. Seither versucht man irgendwie, mal wieder einen Trend totzureiten. Und langsam nervt es auch nur noch, wenn einem jeder Becher, jede Socke, jedes gut, das man käuflich erwerben kann (und da gibt es eine Menge) im Design der deutschen Fahne entgegen grinst. Wenigstens bleibt es im Moment noch auf die WM beschränkt, dass wir unseren Nationalstolz so ungehemmt leben. Mehr wäre auch inflationär und es ist ja nur alle zwei Jahre ein Event dieser Größenordnung. Aber nerven tut es schon. Und seit einiger Zeit, sicher nicht erst seit dem Gewinn der Wahlen durch schwarz-gelb, prangt einem auch ein immer ungehemmterer Kommerz entgegen, egal, wo man sich bewegt, man wird be- und umworben.

Da ist die WM sicher nur die Spitze des Eisbergs. Aber eine Spitze, die einem sichtlich auf die Nerven geht.

Doppelte Niederlage

Packendes Spiel bei der Eishockey-WM, bei dem Deutschland mithalten kann mit einer der besten Mannschaften der Welt. Die Führung war glücklich und einer 5-3 Überzahl zu verdanken. Aber warum sich darüber beschweren? Offensiv brauchen die deutschen auch Glück, dafür stehen sie defensiv wie ein Fels. Aber als Russland dann doch mal ernst machte und es wissen wollte, kam das 1:1, danach aber nicht mehr viel von den Russen, außer einem Konter, bei dem sie ausnahmsweise mal das Tor statt dem Torhüter gewonnen haben. So überlegen kam mir das nicht vor und dass der Puck am Ende bei der 6-5 Situation ohne Torhüter nicht doch mal reinging, war eigentlich auch eher Pech für Deutschland, als dem defensiven Können Russlands zu verdanken.

Insofern kann man Deutschland zu einem Spiel voller Herz und Engagement nur gratulieren. So darf es gerne öfter mal sein. Danke, Jungs, für eine bis dahin wirklich geile WM. Jetzt noch ein schönes Spiel gegen erwartungsgemäß sicher starke Schweden, und es war eine würdige Heim-WM.

Ja, und dann die Bayern. Sie haben ja sogar stellenweise nett mitgekickt und wenn der Schuss direkt nach der Pause gleich reingegangen wäre, wer weiß, was daraus noch hätte werden können. Aber hätte, wäre, könnte. Bayern hat es versäumt, Inter Milano richtig unter Druck zu setzen und wurde bestraft. Nur ein Glück, dass der Ribery gesperrt war. Hätte der gespielt und man hätte trotzdem verloren – nicht auszudenken. So kann man ja jetzt wieder mal so tun, als wäre Fußball eigentlich gar kein Mannschaftssport und es würde nur am fehlenden Ribery liegen, dass man verloren hat. Gell, Herr Beckenbauer? ;-).

Insgesamt gesehen, kann man sich nicht beklagen. Mailand hat eine couragierte und spielerisch hervorragende Leistung gezeigt. Es gibt keinen Grund, sich über die Niederlage zu beklagen. Außer verständlichem Ärger auf Seiten der Bayernfans, die natürlich gerne das Triple gefeiert hätten. Das sei ihnen unbenommen, aber so hat der Louis van Gaal wenigstens was, wofür er nächstens Jahr noch kämpfen kann. Und dann bleiben wir mal etwas gelassener, lassen uns von van Gaal noch etwas fußballerisch und taktisch schulen, und schon kann auch dieser bedeutende Titel mal wieder an die Sebener Strasse kommen. Davon bin ich fest überzeugt. Was mich gefreut hat, Bayern hat es über die Saison weg verstanden, nach schwachem Beginn zuzulegen, sich in die Herzen der Fans zu spielen und über die eigenen Fans hinaus dafür zu sorgen, dass man auch auf die beste Mannschaft des Landes mal wieder stolz sein kann, wenn sie versuchen, international die Ehre der deutschen Fussballnation zu retten. Was natürlich quatsch ist, aber man nimmt solche positiven Gefühle auch gerne mal mit. Deswegen von dieser Stelle einen Glückwunsch an Bayern. Vielleicht hat es gut getan, dass man noch rechtzeitig vor der WM einige der wichtigsten deutschen Spieler auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt hat und ihnen vielleicht ein wenig Demut beigebracht hat :-).

Schlimm war eigentlich nur, wie sehr das Spiel am Ende an Klose und Gomez vorbeirauschten. Der Gomez war in Stuttgart super, aber in München findet er nicht statt. Und was mit dem Klose los ist, das wissen die Götter. Schade eigentlich. Olic hätte man nicht rausnehmen dürfen. Irgendwie fehlen da vorne ein paar unwiderstehliche Knipser. Hoffentlich kann man sich da noch sinnvoll verstärken. Ansonsten ist das System Bayern schon ganz gut aufgestellt.

Deutschland im Halbfinale

Ein spannendes Spiel gegen eine hervorragende Mannschaft aus der Schweiz am heutigen Abend, bescherte Deutschland einen unerwarteten Erfolg im Eishockey. Wovon ich viele Jahre lang geträumt habe, was aber nie passiert ist, diesmal war es tatsächlich möglich. Deutschland schlägt die Schweiz denkbar knapp mit 1-0 und kommt so ins Halbfinale.

Etwas unglücklich war nur der Schluss und wir werden sehen, was daraus noch gemacht wird. Eigentlich war alles klar. Deutschland spielt Sekunden vor Schluss den Puck aus dem eigenen Drittel und die Zeit läuft ab. Nur noch eine Sekunde auf der Uhr, als die Scheibe am anderen Ende des Spielfelds ankommt. Die Schweiz hatte bereits den Goalie rausgenommen und attackierte zu sechst, aber trotzdem war es vorbei. Die Party war schon im Gange, die offiziellen Feierlichkeiten wurden vorbereitet und die Fahnen schon vorbereitet, als die Schiedsrichter die Festlichkeiten störten und auf die verbleibende Sekunde hinwiesen, die noch fehlte.

Ja, und die wurde natürlich mit einem Bully vor dem deutschen Tor bestritten, denn der Befreiungsschlag der Deutschen war „Icing“, also eine unerlaubte Befreiung, weil man ja nicht in Unterzahl war. Und dann gings los. Deutschland bringt den Puck weg, die Sekunde ist um, einer der deutschen schiebt den schweizer Angreifer in die Bande und der kann das jetzt so gar nicht brauchen. Schon scheppert die schönste Schlägerei los, direkt an der deutschen Bank, so dass auch die Trainer noch mitmachen konnten. Bis einer der Schweizer heftig geblutet hat und die Schiris einigermaßen die Kontrolle wiedererlangte. Aber da war es schon zu spät, wer weiß, was daraus jetzt noch gemacht wird und wen die Offiziellen rausgreifen werden, damit der dann nicht im Halbfinale spielen kann.

Und die Zuschauer in Mannheim skandierten zurecht: „Scheiß Verlierer“. Aber das störte dann eigentlich auch keinen mehr, denn jetzt konnte die Party endlich richtig beginnen. Klasse, eigentlich war das schon so was wie eine Zugabe, aber alles was jetzt noch kommt, ist definitiv eine Zugabe in einem klasse Turnier, das die deutschen gespielt haben. Und diesmal war auch das Glück, ein wenig auf der Seite der deutschen, die immerhin vier Mal den Puck der Gegner am eigenen Torgestänge hatten. Manchmal siegt halt doch die Gerechtigkeit, auch wenn die lieben Schweizer das sicher anders sehen werden, nachdem sie in dem Turnier ja schon schlimmere Kaliber rausgehauen haben, um dann ausgerechnet an Deutschland zu scheitern.

Deutschland im Viertelfinale der Eishockey WM

Im eigenen Land und in einem hochspannenden Spiel gegen die Slowakei, die man um einiges höher einschätzen muss, als Deutschland, hat die Nationalmannschaft es geschafft, ins Viertelfinale einzuziehen. Zum ersten Mal seit 2003.

Ein Sieg war dafür nötig, und nachdem es gegen Weißrussland nicht gereicht hatte, konnte man keine großen Hoffnungen mehr haben. Aber die Mannschaft zeigte, dass sie für die Meisterschaft im eigenen Land hochmotiviert war und gab alles, bis am Ende ein 2-1 auf der Anzeigetafel stand. Klasse, darauf warte ich seit Jahren. Und jetzt, wo ich es gar nicht mehr richtig verfolge, klappt es endlich mal. Reiner Zufall, dass ich Sport1 (den DSF-Nachfolger) eingeschaltet habe und die letzten Minuten dort gesehen habe. Aber wenigstens mal eine schöne Überraschung.

Glückwunsch und jetzt schauen wir mal, wo das noch hinführt 🙂