Dass der VFB – und vor allem die Fans des VFB – langsam die Nase voll haben, konnte man nach dem Spiel schon irgendwie erahnen. Dazu musste man nicht nur die Rufe der Fans hören (im Stadion waren sie ruhig, „Schweigeboykott“ nannte sich das …). Davor dann allerdings recht deutlich: „Wir ham die Schnauze voll“.
Ja, das kann man verstehen. Wenn man das Spiel in der Rückschau noch mal Revue passieren lässt, dann hat man irgendwie recht schnell keine Lust mehr. Das Tor war klasse, man schöpfte Hoffnung und recht kurz vor Schluss dann der Gegentreffer. Gegen einen VFL Bochum, der eigentlich nicht unbedingt gefährlich war. Und dazu noch eine Person dringend vermisste, nur zu zehnt war, nachdem einer der Spieler den roten Karton zu sehen bekam. Warum, war übrigens wohl nur dem Schiedsrichter klar. Das Foul verdiente vielleicht eine gelbe, aber noch lange keine rote Karte. Da der selbe Schiedsrichter denselben Herrn (Klimowicz) bereits drei Mal zuvor vom Platz bestellt hat, war es wohl so was wie konsequent.
Wie auch immer, wenn man eine 1:0 Führung im eigenen Stadion nicht über 90 Minuten gegen einen schwachen Gegner, der sogar noch eine Person weniger auf dem Platz hat, halten kann, dann ist die Hütte wirklich am Brennen. Und den Eindruck hatten wohl auch die Fans.
In einem muss man dem Herrn Babbel aber Recht geben. Wenn man bedenkt, wie ganz Fußball-Deutschland nach dem Tod von Robert Enke rumgeheult hat und meinte, man müsse jetzt auch endlich mal den Menschen hinter dem Fussballer sehen, war es teilweise schon recht viel, was da einige sogenannte „Fans“ des VFB veranstaltet haben. „Scheiss Millionäre“ ist ein Spruch, den man ja schon kennt. Aber dass man da offensichtlich Spieler und Trainer bedroht hat, das geht viel zu weit. Schade, dass „Fans“ das nötig haben.
Jetzt ist er weg, der Herr Babbel. Dafür kommt Christian Gross aus der Schweiz, von dem ich persönlich noch nichts gehört habe. Er war Trainer des FC Basel, und zwar seit 1999. Sehr lange also schon, und wenn man bedenkt, dass der FC Basel diese Saison in der Champions League spielt, dann hat er da wohl einen tollen Job gemacht. Viermal schweizer Meister und viermal Pokalsieger in der Schweiz, das ist schon eine Empfehlung. Schauen wir mal, wie der mit den „Millionären“ des VFB Stuttgart klar kommt.