Man merkt ganz deutlich, welches Erdbeben der Öko-Ruck im Ländle auszulösen beginnt. Bis vor der Wahl hatte man noch sehr das Gefühl, dass die Bekenntnisse der Regierung bezüglich eines Moratoriums lediglich Lippenbekenntnisse waren. Das ändert sich jetzt, denn den Tritt in den Hintern, hatte man von der konservativen Wählerschaft im Süden der Republik nun doch nicht erwartet. Dass es sogar soweit kommen würde, dass es nun Aussicht auf einen Grünen Ministerpräsidenten gibt, war dann wohl endgültig das Signal zum Aufbruch an die verschlafene Politikerriege in Berlin. Angst und Aktionismus weiterlesen
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Gründe für den Atomausstieg
Da überschlagen sich die Horrormeldungen aus Japan und man kommt sich vor wie in einer Mischung aus Katastrophenthriller und Science Fiction. Und da haben wir immer gedacht, dass das nicht möglich wäre. So kann man sich der Selbsttäuschung hingeben. Das ist natürlich nun um einiges schwieriger geworden, sieht man, was da passiert, wird einem schnell klar, dass wir hier schon mit dem Feuer spielen.
Umso unverständlicher, dass es immer noch Diskussionen darüber gibt, ob die Kernkraft nicht doch eine Alternative ist. Ich meine, das ist ja jetzt nicht so, wie beim Rauchen. Blenden wir für einen Moment aus, das man beim Passivrauchen auch mit geschädigt wird. Aber das Rauchen selbst, da kann man selbst entscheiden, ob man das tut, oder nicht. Raucht ein anderer, kann ich immer noch weg gehen und so versuchen, der Gefahr aus dem Weg zu gehen. Das ist bei der Atomkraft aber etwas schwieriger. Wie soll ich etwas ausweichen, das ich nicht sehen kann? Das sich schnell und umfassend ausbreiten und alles töten kann, was sich auf diesem Planeten bewegt? Gründe für den Atomausstieg weiterlesen
Wo liegt das Problem?
An sich sieht man an der sich anbahnenden Katastrophe in Japan mal wieder schön, wie wir als Menschheit funktionieren. Da wurde im Jahre 1979 zum ersten Mal bekannt, dass die schöne, neue Hochtechnologie namens Atomenergie ja auch ihre Tücken haben kann. Ein niemals für möglich gehaltener, „größter anzunehmender Unfall“, ist für einen Moment in greifbare Nähe gerückt und hat den Menschen vor Augen geführt, dass ihre persönliche Bequemlichkeit teuer erkauft sein könnte. Ein Umdenken setzte ein und setzte die Anti-Atomkraftbewegung erst so richtig in Gang.
1986 dann der Tschernobyl-Schock. Da fliegt doch tatsächlich ein Reaktor in die Luft und zeigt, dass der GAU nicht nur eine Utopie ist, sondern tatsächlich passieren kann. Zwei dramatische Wochen lang kämpfte man um die Löschung des Atombrandes und sicherte den explodierten Reaktor anschließend irgendwie ab. Sehr zu Lasten der damaligen Helfer, von denen heute kaum noch einer am Leben ist. Der Betonmantel ist heute bröckelig und die Angst vor Tschernobyl eigentlich noch gar nicht ausgestanden, denn die Strahlung wird es auch noch geben, wenn wir schon lange nicht mehr existieren. Aber wenigstens ist man dem Teufel noch mal von der Schippe gesprungen. Puh, was für ein Glück. Wo liegt das Problem? weiterlesen