Feindliche Übernahme.
(Bei Amazon nur noch gebraucht zu beziehen)
Das Buch liegt schon länger in meinem Regal, aber jetzt hat es endlich doch mal geklappt, dass ich es auch gelesen habe. Der Autor Michael Ridpath hat mich bereits mit seinem ersten Roman „Der Spekulant“ sehr beeindruckt. Geboten werden Krimis bzw. Thriller, die in einem eher wirtschaftlich geprägten Umfeld ablaufen. Dementsprechend hat man es in der Regel mit Investmentbankern und Brokern zu tun. Das ist wesentlich spannender, als es klingt, weil Ridpath nicht nur klasse schreiben kann, sondern darüber hinaus ein merkbar tiefgehendes Wissen über die entsprechenden Branchen präsentiert.
In „Feindliche Übernahme“ geht es um einen Mord und um Risikokapital, und wie beides doch manchmal zusammenhängen kann. Der „Held“ ist Simon Ayot, eigentlich Engländer, den es aber in die USA verschlagen hat, und zwar nach Boston. Er arbeitet für Revere, die ihre Brötchen mit Risikokapital verdienen. Aber, wenn man mal genauer hinter die Kulissen schaut, halt auf sehr unterschiedliche Weise. Da gibt es Simons Schwiegervater, der recht gutes Gespür besitzt, und einen weiteren Partner, der nur eine Investition beaufsichtigt, die nennenswert Kapital abwirft. Und Simon ist neueinsteiger, noch kein Partner, der sich erst seine Sporen verdienen muss.
Das macht er mit NetCop, einer Firma, die von Revere bereits fallen gelassen wurde. Er findet trotdem Investoren und scheint auf dem besten Weg zu sein, da wird sein Schwiegervater ermordet. Ayot gerät in den Strudel, weil alles auf ihn als Mörder hinzuweisen scheint. Und weiß doch ganz genau, dass er unschuldig ist. Von seiner Frau verlassen, hat er schließlich kaum noch etwas zu verlieren und geht auf eigene Faust auf Recherche. Und findet dabei wesentlich mehr heraus, als ihm lieb ist, nämlich über Biotechnologie und wie tödlich diese doch sein kann.
Spannender Roman, den ich in wenigen Tagen gelesen habe. Ein überzeugendes Umfeld, das bunt und interessant präsentiert wird, ein Held, mit dem man mitfiebern kann und jede Menge Spekulationen, die man während der Lektüre anstellen kann. So machen Thriller richtig Spass.
Welcome to the club, würde ich sagen.
Glücklicher Weise beschäftigt sich Michael R. nicht mit Optionen, wie ein „hostile takeover“ technisch durchzuführen ist. Er widmet sich mehr den Playern, die das Geld für Investitionen ranholen müssen. George Soros läßt grüßen.
Der Roman ist spannend, gut durchdacht und gibt einen Blick in die „Denke“ von Venture Capital Menschen. Man merkt, M. Ridpath hat Wissen u Ahnung. Ich hätte mir sogar mehr davon gewünscht. Guter Plott – 80% treffen es für die, die sich in der Materie zu Hause fühlen.
Viel Spaß Fabian