Atomkraft? Nein, danke …

Der alte Slogan gewinnt mal wieder an ungeahnter Bedeutung. Und es ist auch nachvollziehbar, wenn man bedenkt, dass in Japan momentan eine Situation entsteht, die sich zu einer Katastrophe ungeahnten Ausmaßes entwickelt. Schlimm genug, dass es erst einer Katastrophe bedarf, bis man mal wieder drüber reden kann, dass irgendwas eigentlich Irrsinn ist. Klar brauchen wir den Strom. Aber dass dabei der ganze Planet explodieren könnte, ist so eine kleine, unbedeutende Nebensache, die man allzu gerne unter den Teppich kehrt.

Für die CDU in Baden-Württemberg kommt das auf jeden Fall höchst ungelegen. Hat man doch ohnehin schon Probleme mit den Grünen, weil man Positionen bei Stuttgart 21 und einigen anderen Punkten hat, die man als höchst bedenklich bezeichnen könnte. Ich möchte hier gar keine politische Position beziehen. Für mich wäre die Bahntrasse zwischen Ulm und Stuttgart durchaus interessant. Ich hab nur noch nicht verstanden, warum man mit aller Gewalt daran festhalten muss, dass das nur zusammen mit dem neuen Hauptbahnhof in Stuttgart realisiert werden kann.

Wie auch immer, um Stuttgart21 soll es hier nicht gehen. Sondern darum, dass wir dank der Schwarz-Gelben Regierung jetzt doch den Atomausstieg verschieben wollen. Macht Sinn. Dann wissen wir wenigstens, woran wir letztendlich zugrunde gehen werden. Denkt sich Frau Merkel wahrscheinlich. Was auch immer sie sich denkt, auf jeden Fall ist es natürlich für die CDU höchst unkomfortabel, so kurz vor einer Wahl, dass hier ein AKW in die Luft zu fliegen gedenkt. Und das in einem Land, in dem die Kraftwerke mutmasslich etwas sicherer sind, als bei uns. Ob dem wirklich so ist, oder nicht, möchte ich gar nicht beurteilen. Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie sich das auf die Wahlen auswirkt. Wer da jetzt erschrickt und lieber doch gegen Atomkraft ist, der wird sich vielleicht doch noch überlegen, ins Lager der Grünen überzuwechseln. Und wer weiß, inwiefern sich dieses Thema in den nächsten Tagen nach vorne schieben wird.

Ich würde es ehrlich nicht bedauern. Wenn uns die Atomkraft um die Ohren fliegt, dann können wir uns jedenfalls schlecht beklagen. Wir fordern es ja regelrecht heraus.