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Riester-Rente muss nachgebessert werden

Das freut mich, ein solches Urteil zu lesen. War es mir doch bisher nicht vergönnt, ein Teil der Riestergeförderten zu werden. Nicht etwa weil ich nicht darf, nein, dürfen würde ich schon. Das Problem ist die Regelung, dass der Rentner in Deutschland leben muss, wenn er seine Rente in Empfang nehmen will. Grund dafür ist, dass die Riester-Rente nachgelagert besteuert wird, sprich, erst dann, wenn der Rentner bereits Rente bezieht. Beim Ansparen hingegen nicht.

Das mag ja so sein. Das Problem ist aber, dass es mir z.B. nicht ermöglicht, einen Lebensabend mit meiner Frau in Brasilien zu planen, wenn ich Riester-Rente beziehe. Es gibt für mich also nur zwei Möglichkeiten: In Deutschland leben, auch wenn ich das nicht will. Oder halt auf Riester verzichten.

Der EuGH hat nun entschieden, dass genau das nicht zulässig ist, denn damit ist der Rentner, der im Ausland leben will, im Vergleich zu seinem Kollegen schlechter gestellt. Die Riester-Rente hat aber nicht nur steuerliche Hintergründe, sondern vor allem soziale. Man ist beim EuGH also der Meinung, dass es sich Deutschland hier „zu einfach“ gemacht hat.

Wollen mal sehen, was das nun für die Zukunft bedeutet. Im Augenblick jedenfalls, bedeutet es noch nichts. Doch, vor allem eins, nämlich dass ich durch die bisherige Regelung mehrere Jahre der Einzahlung verloren habe. Dementsprechend ist das Ergebnis für mich, wenn ich heute einsteige, lange nicht mehr zu sattraktiv. Wie die Gesetzgeber das ausgleichen sollen, beantwortet das Gericht natürlich nicht.

Ich gehe mal davon aus, dass trotz dieses positiven Urteils für mich persönlich keine Änderung der Situation eintreten wird. Das ist zwar schade, aber nicht zu ändern. Trotzdem ist es gut, dass diese Regelung gekippt wird, denn so richtig nachvollziehbar ist sie nicht. Der Staat kann doch auch sonst über Doppelbesteuerungsabkommen alles mögliche im Steuerrecht mit dem Ausland vereinbaren. Aber hier geht das nicht, oder wie?

Quelle: http://www.tagesschau.de/inland/riester112.html

Baseball ohne Olympia oder Olympia ohne Baseball?

Es ist erstaunlich, was im Zuge der Baseball-WM für interessante Artikel veröffentlich werden. Und besonders erstaunlich, dass es sogar auf „höchster“ Ebene inzwischen Stimmen gibt, die beklagen, dass Baseball nicht mehr olympisch ist. Man muss sich das mal vorstellen – weltweit gibt es mehr aktive Baseballspieler, als Fussballspieler. Aber Fussball ist olympisch, da würde sich keiner rantrauen.

Bei Baseball ist das anders. Eine Randsportart, die wohl in den Kernmärkten der Olympiade nicht so wichtig erscheint, als dass man dafür etwas tun müsste. Und das Ergebnis ist, dass es eine Mehrheit gegen den Baseballsport gibt. Das mögen viele nicht mal bedauern, die über den eng begrenzten Tellerrand ihres eigenen Fussballstadions nicht hinausschauen können.

Eine letzte Möglichkeit, den „Fall in die Bedeutungslosigkeit“ zu verhindern, scheint die WM zu sein, die dieser Tage auch in Deutschland beginnt. Eine europäische WM, die vor allem deswegen europäisch ist, um Werbung für den Sport zu machen. Da kam es um so schlimmer, dass der Baseball nicht nur für das Jahr 2012, sondern auch für 2016 aus dem Programm gewählt wurde. Sollte dem Sport die Förderung des DOSB entzogen werden, dann wird es wohl bald wieder dunkel werden im deutschen Baseball. Und dabei ging es gerade erst aufwärts. Die Zuschauerzahlen in der ersten Bundesliga scheinen im steigen begriffen, die WM zieht Kreise und rechtzeitig kurz vor ihr, scheint die deutsche Nationalmannschaft auf einem Niveau angekommen, dass man sie zur erweiterten Weltspitze zählen kann.

Es wäre schade, wenn das nun wegen der Interessen einiger gegen den Baseball kaputt gemacht werden würde. Es gibt auch in Deutschland viele Menschen, die den Sport lieben und die nicht ständig in die USA schauen möchten, um mal Baseball auf hohem Niveau zu sehen.

Was das ZDF da in ihrem Bericht erzählt, hat mich insofern tief beeindruckt. Ein positiver Bericht, der allerdings eine negative Entwicklung zum Gegenstand hat. Hoffentlich kann die WM wirklich etwas bewirken. Wenn nicht, dann passiert vielleicht das, was im Artikel als Schreckgespenst am Schluss genannt wird: Eine unvergessliche WM auch im eigenen Land und ein anschließender Absturz ins Bodenlose.

Jetzt fehlt nur noch die Erkenntnis, dass auch und gerade das ZDF natürlich was dazu beitragen kann, dem Baseballsport zu mehr Beachtung zu verhelfen. Und dafür zu sorgen, dass er halt doch nicht nur im Pay-TV zu sehen ist. Übrigens gerade auch deswegen eine Möglichkeit, weil viele der anderen Sportarten für die öffentlich-rechtlichen aufgrund der Doping-Problematik ja auch kaum noch tragbar sind. Da kommt doch ein frischer, unverbrauchter Sport gerade Recht, der nur darauf wartet, dass man sich mal um seine Verbreitung verdient macht.

Quelle: http://sport.zdf.de/ZDFsport/inhalt/23/0,5676,7872887,00.html

Flashmobs?

Ja, das hab ich mich auch gefragt, was das denn wohl ist. Aber scheinbar eine Versammlung. Zum Zwecke des Picknickens. Insofern wohl nichts schlimmes. Sollte man meinen.

Warum dann ein solcher in Braunschweig verboten wurde, das erschließt sich mir insofern nicht so richtig.

Quelle: http://de.indymedia.org/2009/07/256867.shtml

Man muss sich das mal vorstellen – da verabreden sich ein paar Studenten in StudiVZ und machen nichts anderes, als auf einen öffentlichen Platz (wo man ja doch meinen sollte, der wäre für die Öffentlichkeit gedacht) zu picknicken, und dann kommt das Ordnungsamt, stellt Ermittlungen an wie weiland die STASI und sagt, das darf man nicht???

Geht da nur mir der Hut hoch? Flashmobs? weiterlesen

Baseball im TV

Das sieht man selten, Baseball im regulären Fernsehen. RegioTV hat das hier in der Region schon vorgemacht, da gab es auch heute Szenen von den Spielen der Nationalmannschaft am Wochenende zu sehen.

Und dann auch noch der bayrische Rundfunk, der in seiner heutigen Sendung „Blickpunkt Sport“ um 20:15, zur besten Sendezeit, alle 24 aktuellen Nationalspieler im Studio hatte. Interviews mit Simon Guehring, Phillip Hoffschild und Enorbel Marquez-Ramirez waren zu sehen, dazu Ausschnitte vom Wochenende und Interview mit Georg Frady und zu guter Letzt noch ein Andy Janzen (von den Heidenheim Heideköpfen), der den Ball werfen durfte, weil man die Pitcher doch lieber schonte.

Ist schon gut, dass die in Regensburg stattfindet, die WM, zumindest für die Gruppe um Deutschland, USA, Venezuela und China. Das bringt vielleicht doch den einen oder anderen dazu, mal über den Sport nachzudenken, der, wie der Moderator meinte, mehr aktive Spieler auf der Welt hat, als Fussball. Und das ist tatsächlich die Wahrheit, in Nordamerika, Cuba, Venezuela, Mittelamerika und einigen asiatischen Ländern ist Baseball sogar Nationalsport.

Baseball-Länderspiele in Heidenheim

Im Ballpark der Heideköpfe, fanden an diesem Wochenende zwei Freundschaftsspiele der deutschen Nationalmannschaft gegen Großbritannien statt. Wir haben uns beide angeschaut. Und sind jeweils danach noch eine Runde Snooker bzw. Billiard spiele gegangen, was mein „Lochspiel“ doch enorm verbessert hat …

Aber zurück zum Baseball: Die Mannschaften haben beide ihr Pitching bunt durchgewechselt, weil man ja für die WM, die kommende Woche startet, gerüstet sein will und noch das eine oder andere ausprobieren möchte. Das dürfte gelungen sein, für Deutschland vielleicht noch etwas mehr, als für Großbritannien, denn beide Spiele gingen an die Jungs in Schwarz-Rot-Gold. Gestern war ein deutlicher 11-1 Sieg auf der Anzeigetafel zu sehen, heute ein nicht ganz so deutlicher, dafür spannender, 7-5 Sieg. Überzeugende Pitcherleistungen waren zu sehen, auch der eine oder andere tolle Schlag (gekrönt von einem Homerun von Simon Gühring). Insgesamt eine schöne Veranstaltung, auch wenn es nach den letzten warmen Wochen jetzt doch langsam schon etwas kühl ist – vor allem Abends, die Spiele begannen jeweils gegen 17:00 Uhr.

Die fliegende Morningshow

Ich war grade unterwegs mit meiner Frau in der Region um Neu-Ulm herm. Zurück sind wir dann über Senden gefahren und da natürlich auch am Möbel Inhofer vorbei gekommen. Nach kurzem Mittagessen, haben wir dann auch noch den Container gesehen, der ca. 15 Meter über dem Boden (mal mehr mal weniger) beim Möbel Inhofer aufgehängt ist.

An Bord: Der Andi Scheiter und der Jack Crispin. Die wollen dort so lange oben bleiben, bis es jemandem gelingt, sie bis auf den Boden runterzubringen. Das passiert über Quizfragen, die den Anrufern gestellt werden. Ist die Antwort richtig, geht es einen Meter runter, ist sie falsch, einen Meter wieder rauf. Das Maximum ist aber die Starthöhe, höher als 15 Meter geht es nicht nach oben.

Bisher sind sie aber noch nicht nennenswert heruntergekommen. Und das bei der leichten Höhenangst, die der Jack Crispin hat. War jedenfalls witzig, den Container wenigstens mal beim Vorbeifahren zu sehen 🙂

Wen es interessiert, näheres zur Aktion von Radio 7 gibt es auf der Homepage desselben:

http://www.radio7.de/

Der Mythos vom „Paid Content“

Ein hochinteressanter Artikel stellt hier sechs Gründe dar, warum „Paid Content“ nicht realisierbar ist. Und hat meines Erachtens Recht damit. Die Zeitungsbranche spürt zwar einen rauen Gegenwind, aber sie wird wohl kaum in der Lage sein, sich in einer Weise zusammenzuschließen, dass es wirklich keine Ausreisser gibt, die mit Gratis-Content und Werbefinanzierung Geld verdienen wollen. Die ökonomischen Gründe, die Markus Hoffmann hier anführt, sind ebenfalls nachvollziehbar.

Quelle: http://www.axel-springer-akademie.de/blog/2009/09/01/gastblog-paid-content-mein-deja-vu-erlebnis/

Die Frage ist, warum kommen diese Forderungen immer wieder? Aber die Antwort steckt auch im Artikel: Als sie zum ersten Mal kamen, war der erste Internetboom gerade an seinem Ende angekommen und die Online-Branche steckte in der Krise. Für Inhalte im Netz Geld zu verlangen, schien die Erlösung zu versprechen. Funktioniert hat das aber nicht. Und als mit dem Web 2.0 dann wieder Hoffnung in den Augen der Macher funkelte, ließ die nächste Krise natürlich nicht lange warten. Eine handfeste, internationale Krise ist es diesmal, die wieder nach Paid Content rufen lässt.

Ist es deswegen illusorisch, mit dem Web Geld verdienen zu wollen? Wohl kaum, das haben ja schon genug gezeigt, dass das geht. Und Platz für neue Ideen, ist da immer noch. Gefragt ist hier die Kreativität. Die erschöpft sich aber eben nicht darin, für alles Geld haben zu wollen. Man muss auch einen Gegenwert anbieten. Und wenn der gegeben ist, dann hat der Online-Konsument auch Interesse und ist bereit, den Geldbeutel zu öffnen.

Meine Meinung: So lange ich für den Eintritt in den Online-Shop bezahlen muss, steht mir halt weniger Geld für den Konsum zur Verfügung (muss ich schließlich in der realen Welt auch nicht). Da bezahle ich den Eintritt mit dem Produkt, das ich kaufe, das eben auch dazu da ist, die laufenden Betriebskosten des Ladenbesitzers zu decken. Im Internet ist das anders, da muss man schon dafür bezahlen, dass man überhaupt ins Netz hineinkommt. Eine große Hürde für große Gewinne im Web, auch wenn sie schon deutlich kleiner geworden ist.

Und was die ebooks angeht – so lange ich für ein Lesegerät solche Summen hinlegen muss, wird auch das ein Nischenmarkt bleiben. Mir  unverständlich, warum die Anbieter nicht drauf kommen, dass man den Leuten den Weg zu ihren Inhalten ebnen muss. Von alleine, werden nur die wenigsten kommen.

Sport vom Wochenende

Bedingt durch die Reise über das Wochenende, habe ich von den Ereignissen nur am Rande mitbekommen. Einige Sachen habe ich über Twitter kurz kommentiert.

Aber genau genommen, war das Meiste nicht so spannend. Der VFR Aalen hat ein 2:2 im Derby gegen den SSV Ulm hinbekommen, allerdings in letzter Minute fiel der Ausgleich. Trotzdem reichte das, um die Tabellenführung zu behalten. VFB Stuttgart hat gegen Nürnberg nicht beeindruckt und grade mal ein 1:1 hinbekommen.

Spannender, war da schon die Formel 1, die ich diesmal erst hinterher mitbekommen habe. Gewonnen hat Kimi Reikonnen im Ferrari, was man jetzt nicht erwarten musste. Trotzdem ist das noch eher wahrscheinlich, als der Zweitplatzierte. Das war nämlich der, der am Samstag die Pole geschafft hat, auch das eher sensationell. Fisichella im Force India nämlich. Ein indischer Rennwagen jagte einen Ferrari über die Rennstrecke, das ist auch ein Bild mit Seltenheitswert. Vettel war der einzige von denen, die vorne in der WM dabei sind, der mit dem dritten Platz nennenswert Punkte gemacht hat. Etwas enttäuscht war ich von Barrichello, der irgendwie auf dem achten Stagniert ist und vom Ausfall des Teamkollegen nicht profitieren konnte. Sonst wäre er nämlich nahe am Titel gewesen …

Ach ja, und das Wichtigste: Wir waren ja am Wochenende in Mannheim und haben dort Spiel 4 und 5 der deutschen Baseball-Meisterschaften geschaut. Heidenheim hat das vierte Spiel klar gewonnen (15-3) mit zwei Homeruns von Simon Guehring, einer drei Punkte wert, und ein Grand Slam Homerun.

Das fünfte Spiel war dann eine spannende Angelegenheit, in der Heidenheim früh durch Homerun von Ray Stokes mit 1-0 in Führung ging. Eine Schwäche von Rene Franke konnten sie dann zum 2-0 nutzen, der mehrere Batter aus Heidenheim per Walk auf die erste Base lies und sich so langsam aber sicher selbst den zweiten Punkt bescherte. Ja, und dann schaffte Mannheim das 2-1 und machte es noch mal spannend.

Erst im achten Inning erlöste Simon Guehring dann die Fans aus Heidenheim durch einen weiteren Homerun zum 3-1, was ein klein wenig mehr Sicherheit gab. Heidenheim ließ sich den Sieg nicht mehr aus der Hand nehmen und holte den ersten Titel ins Schwabenland.

Quelle: http://www.baseball-zone.de/2009/08/finale-heidenheim-mannheim/