Wahlen in NRW

Ehrlich gesagt, finde ich es schon erstaunlich, einen Gregor Gysi im Radio zitiert zu hören, der aussagt, er empfinde es als „intolerant“, wenn die anderen Parteien mit den Linken nicht reden wollten.

Da ist er ja Experte drin. Immerhin sind die Linken in ihrer Tradition ja bekannt dafür, dass sie Intoleranz zutiefst verabscheuen (Wers nicht gemerkt hat – das war zynisch).

Sollte aber irgendeine der anderen Parteien wirklich glauben, sie hätten gewonnen, dann muss man sich schon fragen, ob die alle noch ganz bei sich sind. Wir reden inzwischen von einem fünf-Parteien-System. Da gibt es kaum noch klare Mehrheiten, vor allem, wenn sich Zweierkoalitionen nicht durchsetzen und Dreierkoalitionen immer an irgendwelchen Ressentiments scheitern.

CDU und FDP allein geht nicht. Mit wem zusammen? Gute Frage … mit den Linken und den Grünen sicher nicht. Mit der SPD? Vielleicht …

SPD? Ja, mit wem denn? Mit den Grünen und der FDP? Sicher nicht. Mit den Linken und den Grünen? Könnte vielleicht sogar zusammenpassen, wenn da nur nicht die Aussagen von Frau Kraft wären, die im Wahlkampf nicht müde wurde zu betonen, dass die Linken in ihren Augen nicht regierungsfähig sind … man wäre da schon nahe am Ypsilanti-schen umfallen, wenn man das plötzlich ignorieren würde. Ob die SPD wirklich vollends ihr letztes bißchen Glaubwürdigkeit verspielen will? Wer weiß …

Bliebe eigentlich nur CDU und SPD. Könnte vielleicht sogar klappen, aber irgendwie können Kraft und Rüttgers ja nicht miteinander. Und die Frage, wer dann Ministerpräsident wird, wird sicher auch noch ausgiebig diskutiert werden.

Fakt ist, dass das Votum der Wähler mal wieder schön zeigt, was unsere Politiker können, wenn ihnen nicht alles sauber vorgekaut wird. Jetzt muss man eine Lösung finden. Und das wird nicht leichter, je länger man sich um unliebsame Entscheidungen drückt.

Aber wer glaubt, jahrelang gegen das Volk Politik machen zu können und selbiges dann trotzdem geschlossen hinter sich zu haben, der irrt halt.

Andererseits läuft aber trotzdem irgendwie alles auf den Herrn Rüttgers raus. Mit wem auch immer – aber mit einer solchen SPD als einzig ernst zu nehmende Opposition, kann man ja eigentlich gar nicht verlieren …

Schumi schummelt oder wird beschummelt?

Ich bin ja nun bei weitem kein Freund von Haug’schen Regelauslegungen, aber nach dem Rennen in Monaco vom Wochenende bin ich mir nicht so sicher, wer jetzt eigentlich der Verlierer ist. Tatsache ist jedenfalls, dass Michael Schumacher für ein Überholmanöver in der letzten Runde mit einer 20 Sekunden Zeitstrafe belegt wird, die ihn nicht nur Platz sechs, sondern überhaupt irgendwelche Punkte kostet. Denn nun liegt er auf dem zwölften Rang und kriegt gar nichts für seinen Mut, in Monaco ein Überholmanöver zu wagen.

Ehrlich gesagt, habe ich keine Ahnung, was hier die Regeln sagen. Aber wenn ein Rennen freigegeben wird und das Safety-Car deswegen von der Strecke fährt, wenn überall auf der Strecke grüne Fahnen geschwenkt werden und man den Teams und Fahrern den Eindruck vermittelt, dass das Rennen wieder freigegeben ist, dann muss man sich doch nicht wundern, dass einer ein Überholmanöver versucht. Und wenn das nun gelingt, was ja in Monaco nicht selbstverständlich ist, dann muss man doch wohl eher dem Fahrer applaudieren, der hier eine tolle Aktion geleistet hat und den Fans ein bißchen Spass in einem eher langweiligen Rennen beschert hat.

Aber in der modernen Formel 1 wird so was leider bestraft. Da muss man sich dann nicht wundern, wenn Rennen auf trockenem Untergrund nur noch in gähnender Langeweile und rundelanger, braver hinterherfahrerei enden. Ich meine, ist das nun die Königsklasse des Rennsports, oder der gähnenden Langeweile? Wenn das der moderne Rennsport ist, dann kann man es auch gleich lassen. Warum auch immer man das so macht, ob man glaubt, die Fahrer vollends vor jedem Risiko bewahren zu müssen, damit auch wirklich nichts passiert, oder was auch immer der Hintergrund ist, so macht Formel 1 keinen Spass mehr. Wollen wir Rennen oder nicht? Wenn ja, dann müssen wir auch ein wenig Risiko gestatten. Und nicht jede Form von Spannung durch Überregulierung im Keim ersticken.

My 2 cents.

http://www.formel1.de/de/3260/Mercedes+protestiert+gegen+FIA-Entscheidung/newsID/1659655

http://de.eurosport.yahoo.com/17052010/73/grand-prix-monaco-regel-wahnsinn-bestraft-schumi.html

Australien verpasst den Titel bei der Twenty20 Cricket WM

Ich habe es leider verpasst, aber vielleicht war es auch ganz gut so, als Australien-Fan blieb mir so jedenfalls einiges an Aufregung erspart. Australien hat das Finale nämlich verloren, nachdem sie selbst in ihrem offensiven Teil des Innings nur 147 Punkte erzielen konnten, wurden sie von England in 17 Overs mit 148 Punkten besiegt, dank eines gut aufgelegten Catchers namens Kieswetter, der über 50 Punkte allein für sein Team erspielen konnte.

Damit ist England zum ersten Mal Weltmeister in dieser Form des Cricket und wohl auch zum ersten Mal seit 40 Jahren wieder mit einem Titel als Weltmeister im Cricket ausgezeichnet. Schön für England und herzlichen Glückwunsch dazu. Für Australien heißt es aber, es nächstes Mal wieder zu versuchen … hoffentlich ist Eurosport 2 dann auch wieder dabei.

Australien im Finale der Twenty20 Weltmeisterschaft

Nein, hier geht es mal nicht um Baseball. Sondern um einen anderen Sport, bei dem auf Bälle geschlagen wird. In Deutschland ist der eher unbekannt, auch wenn es hier durchaus Mannschaften gibt. Ich bin mit Cricket in Australien in Kontakt gekommen, wo ich ein halbes Jahr lang Praktikum gemacht habe. Damals habe ich Cricket zum ersten Mal im TV gesehen und war natürlich umgehend fasziniert, genauso wie von Rugby oder Australian Rules Football.

Und da ich nun Eurosport 2 habe, kam ich in den unerwarteten Genuss einer Weltmeisterschaft im Cricket. Es gibt verschiedene Varianten. Einmal die „Test“-Spiele. Das sind Länderspiele, bei denen fünf Tage lang gespielt wird und es keine Einschränkungen gibt, außer eben dieser zeitlichen. Und solche werden in Australien tatsächlich auch an fünf Tagen übertragen. Schon faszinierend. Weil das aber lang dauert und man auch ein anderes Publikum ansprechen will, das nicht acht Stunden täglich fünf Tage die Woche Cricket schaut, hat man das „One Day Cricket“ erfunden. Ein „One Day Match“ dauert einen Tag lang und man limitiert auf 50 sogenannte Overs. In einem Over wird 6 mal geworfen, 50 Over bedeuten also 300 Würfe. Das für beide Teams, dauert dann jeweils so ca. 4 Stunden, so dass man nach einem Tag etwa fertig ist.

Ist aber auch nicht jedermanns Sache, und deswegen hat man nun eine neue Variante entworfen (neu weil auf jeden Fall nach dem Jahr 2000, wo ich in Australien war). Das nennt sich dann Twenty20 Cricket und ist auf 20 Overs limitiert, also 120 Pitches. Das dauert dann so eininhalb bis zwei Stunden – pro Mannschaft, versteht sich. So ist man dann nach drei bis vier Stunden fertig. Und das kann man schon ganz gut anschauen. Ist auch interessant, weil taktisch naturgemäß anders, als die anderen Varianten. Da kommen auch mal ältere Spieler zum Einsatz, eben weil man nur 4 Overs lang „bowlen“ (also werfen) muss und somit nicht so überanstrengt ist. Australien im Finale der Twenty20 Weltmeisterschaft weiterlesen

Meine Abenteuer im „Darling Harbour“

Es ist schon einige Jahre her, dass ich mich für ein großes Abenteuer nach Australien aufgemacht habe. Was ich da so erlebt habe, kann man ja auf meiner diesbezüglichen Seite nachlesen:

Praktikum Australien

Selbige hat nach einiger Zeit mal wieder Nachwuchs bekommen, was bedeutet, dass einige der noch nicht mit Leben gefüllten Links jetzt solches aufweisen.

Hinzugekommen sind folgende Informationen:

Darling Harbour – da geht es um persönliche Abenteuer im Zusammenhang mit meinem Praktikum in Australien

Melbourne – die Hauptstadt des Bundesstaates Victoria im Portrait

Zugegeben, ich war ja eher in der Region um Sydney unterwegs. Darum geht es auch hauptsächlich auf der Seite. Mein Praktikum und einige Informationen über Sydney, in der Regel sehr persönlich angehaucht.

Aber es gibt auch einen Teil über Australien selbst. Da ich aber in vielen dieser Orte nicht war, sind die Informationen dort zum einen Dinge, die man vielfach schon weiß, zum anderen aber auch im Web oder außerhalb davon recherchierte Dinge. Vieles wird sich da vielleicht auch noch verändern, das kommt immer drauf an, wie sehr es gerade im Fokus steht. Aber wo Informationen drin stecken, die nicht in erster Linie von mir sind, ist die Quelle auch angegeben. Trotzdem sei darauf hingewiesen, dass die Texte natürlich umformuliert wurden und selbst geschrieben wurden.

Ich mache mir die Texte aber natürlich nicht zu eigen. Deswegen auch jeweils die Quellenangabe unter dem Text.

Griechenland in deutschen Medien

Falls jemand an einem Blick auf Griechenland interessiert ist, den die BILD-Zeitung mit ihrer einseitigen Berichterstattung wohl kaum einnehmen wird, dem sei dieser Blog empfohlen:

http://print-wuergt.de/

Michalis Pantelouris ist selbst Grieche und hat einen dementsprechend sicher anderen Blick auf die Situation in Griechenland, als gewisse Zeitungen. Und lässt einen immer mal wieder darauf blicken, was er über die Darstellung in den Medien denkt. Interessante Lektüre, die, zumindest für jene, die das wollen, den Horizont doch etwas erweitert.

Snooker-Weltmeister spricht „australisch“

Eine unserer liebsten Freizeitbeschäftigungen am anderen Ende der Welt war damals, uns abends noch im St. Mary’s Rugby League Club zu treffen. Da waren wir nämlich alle für ein Jahr Mitglied geworden, was uns nur 5 australische Dollar gekostet hat. Dafür durften wir als Mitglieder an die Snookertische und da eine Runde spielen. Das hat irre Spass gemacht, auch wenn Snooker natürlich schon eine recht spezielle Sache ist. Am Anfang trifft man da nicht viel, der Tisch ist so gross, die Bälle und Taschen vergleichsweise klein, insofern nicht einfach.

Und jetzt ist einer der Spieler von „down under“ Weltmeister in Sheffield geworden. Hat im Finale gegen Graeme Dott aus Schottland gewonnen, ihn 18-13 besiegt und teilweise recht beeindruckend gespielt. Auch wenn es am Ende eher ein Kampfspiel war.

Und die Geschichte, dass der junge Neil Robertson mit 16 Jahren mit nichts anderem als einem Queue und 500 Pfund in der Tasche in England ankam, um Snooker-Profi zu werden, kennt jetzt auch jeder. Er ist auf dem Gipfel angekommen und hat sich den Weltmeistertitel gesichert. Glückwunsch 🙂

Meinungsfreiheit in Zeiten des Internet

Ich finde es wirklich klasse, was Stefan Niggemeier über die Freiheit der Meinungen in den Zeiten der Abmahnungen zu sagen hat:

http://www.stefan-niggemeier.de/blog/ueber-abmahnungen/

Ja, schon erstaunlich, dass sich mit den Blogs eigentlich gleichzeitig eine Entwicklung abzeichnet, die in die andere Richtung geht. Jeder hat die Möglichkeit, sich eine Stimme zu verschaffen, ob sie nun Gehör findet, oder nicht, das liegt an vielen Dingen. Daran, ob man wirklich Dinge zu sagen hat, die andere interessieren, ob man ein gewisses Durchhaltevermögen hat, wie man das Dargebotene präsentiert – oder halt, wie andere darauf reagieren.

Wenn die Reaktion nun darin besteht, einem eine Abmahnung zukonmen zu lassen, dann ist das natürlich schlimm genug. Dass man heutzutage anderen Menschen verbieten kann, ihre Meinung zu äußern, und dafür gleichzeitig noch Geld erhält, wird von Stefan Niggemeier zurecht bemängelt. Und dass es Menschen gibt, die daraus ein Geschäft machen, ist um so schlimmer. Was für ein Gut ist denn unsere Meinungsäußerungsfreiheit noch, wenn sie so ausgehöhlt wird?

Vollkommen zurecht, wirft Niggemeier auch die Frage auf, was das dem Abmahner eigentlich bringt? Nur dadurch, dass die Äußerung der Meinung aus dem Netz verschwindet, ändert sich noch lange nicht, wie der Betroffene über den Abmahner denkt. Und nicht nur der. Denn immer mehr geht so was auch nach hinten los, denn die Blogger solidarisieren sich, weil ihnen irgendwo nichts anderes übrig bleibt. Das kann aber auch nicht die Lösung sein, die sollte schon immer auch noch darin bestehen, dass die Gerichte mit Augenmaß und einem gewissen Blick für die Situation reagieren. Meinungen dürfen geäußert werden, da ist unser Grundgesetz eindeutig. Hoffen wir, dass das auch künftig so bleibt.

Neuer Fernsehsender: SIXX

Erst am 7. Mai geht es los, aber der Sender ist bereits mit einer Promo-Schleife auf Satellit auf Sendung. Und im Internet:

http://www.sixx.de

Der Sender richtet sich in erster Linie (aber nicht ausschließlich) an Frauen und wird von einer gewissen Kathrin Hofem-Best gestaltet, die bereits mit DMAX, dem Fernsehsender für Männer, bewiesen hat, dass sie keine Ahnung von Zielgruppenorientiertem Fernsehen hat. Auch wenn DMAX durchaus gute Ansätze zeigt, aber Dokumentationen für Männer nur auf das gebotene zu beschränken und zu glauben, dass der Mann von heute damit überwiegend zufrieden sein wird, ist schon einigermaßen gewagt.

Und damit will ich eigentlich nur sagen, dass auch ein etwas geringerer Marktanteil für ein Zielgruppenfernsehen dieser Art heutzutage schon als riesiger Erfolg verkauft wird, der einem gleich den nächsten Auftrag einbringt. Und das wird natürlich nicht einfacher, denn welche Art von Sendung ist denn „typsich weiblich“? Die Antwort darauf ist genauso plakativ, wie die auf die Frage, was Männer so gucken. Bei denen geht es um Autos, allenfalls noch um Reisen und alles in Form von Dokus. Bei Sixx liest sich das dann so:

http://www.sixx.de/tv-programm

Sex and the City – der Film“ macht den Anfang. Und natürlich Oprah Winfrey und jede Menge anderer Serien, die man eher Frauen zuordnen würde. Um Kochen mit Zacherl geht es, um Serien wie „Gossip Girl„, um „Lipstick Jungle„, um „Windeln und Wellness“ und sogar um „Rescue Me“ (so was würde sich doch sicher in „Männerland“ auch gut machen, oder interessieren die Männer keine Firefighter?). Was die Frau von heute halt so interessiert.

Und das Werbekonzept soll außerdem recht revolutionär werden. Man will nämlich die Filme, Serien und sonstigen Sendungen, obwohl werbefinanziertes Free-TV, nicht durch Werbung unterbrechen. Sondern die Gelegenheit nutzen, neue Werbeformen auszuprobieren. Die zum Beispiel in den Pausen zwischen zwei Sendungen stattfinden werden. Und eventuell auch durch Einblendungen während der Sendungen. Mal schauen, wie der Zuschauer das verkraften und honorieren wird. Und wo sich sixx auf Dauer positioniert.

Interessant ist der Ansatz allemal. Ob es auch ein interessanter Sender wird, wird sich zeigen. Zu empfangen ist der neue Kanal zum Sendestart nicht nur über Satellit, sondern auch bei KabelBW und einigen anderen Kabelsendern. Nur Kabel Deutschland zusammen mit noch ein paar anderen lässt auf sixx warten und startet erst Ende Mai damit.

Update 06.05.2010: Jetzt gibt es den Sender auch bei KabelBW so, dass ihn der Suchlauf auch findet. Nur digital, aber das war ja vorab angekündigt. Es läuft noch eine Promo-Schleife. Bin ich der einzige, der es irgendwie unpassend findet, einen Frauensender mit gackernden Hühnern zu bewerben? Wenn das ein Beweis für die Kompetenz in Sachen Zielgruppenfernsehen sein soll, dann kann es ja noch interessant werden.

"Erst die Möglichkeit, einen Traum zu verwirklichen, macht unser Leben lebenswert." Paulo Coelho