Alle Beiträge von Ralf

Keine Freude am Fußball

Ehrlich gesagt, zu den beiden Mannschaften, denen ich hier in der Vergangenheit ab und zu mal ein paar Zeilen gewidmet habe, fällt mir grade nicht mehr viel ein. Sehe gerade auf Sky Sport HD 2 das Rückspiel des VFB gegen Benfica und muss mich nur wundern. Wie innerhalb eines Jahres eine Mannschaft, die unter den Topmannschaften sich etabliert zu haben schien, zu einem Abstiegskandidaten werden kann, ist mir nicht so recht erklärlich. Kann sein, dass es tatsächlich mit dem mangelnden Fußballsachverstand des Vorstands zu tun hat und mit mangelnder Stringenz in der Trainerwahl und es mag auch sein, dass man die Problematik mit dem Abgang von Lehmann und natürlich auch von Khedira unterschätzt hat, aber das kann es doch wirklich nicht sein.

Momentan sieht es aus, als wären sie aus der Euroleague demnächst raus. Damit folgen sie dann wohl auch in anderer Hinsicht zwei anderen Bundesligisten, die auch schon gegen Lissabonn im Sechzehntelfinal rausgeflogen sind, um dann in die zweite Liga abzusteigen.

Ehrlich gesagt, kann ich mich langsam schon nicht mal mehr drüber aufregen. Sicher, traurig ist man als Fan schon. Aber ein wenig kann ich auch die Chance darin sehen. Vorstand ablösen, Präsident austauschen, mit Fußballsachverstand endlich mal nach einer klaren Linie suchen, aufbauen, wiederkommen und dann endlich mal längerfristig oben mitspielen, hört sich für mich nach einer sinnvollen Konzeption an. Wäre schon, wenn sie das so halten würden.

Und der VFR aus Aalen? Die müssen langsam zum „großen Bruder“ in Heidenheim aufschauen und ärgern sich sicher gehörig darüber. Auch hier weiß man nicht so recht, wohin sich das Team eigentlich entwickeln will. Und so richtig klappt es auch da nicht. Aber wenigstens steht man noch über dem Strich zu den Abstiegsplätzen. Wenn auch nur knapp. Wäre schon bitter, wenn man gleich direkt wieder runtermarschiert. Obwohl man so natürlich auch deutlich macht, dass die Hürde zur dritten Liga eventuell etwas groß ist. Es wird jedenfalls eng für beide Mannschaften. Da muss man sich langsam nach anderen Favoriten umschauen. Schließlich will man ja die erste Liga auch ohne den VFB genießen. Aber da ist sicher so lange jemand als Alternative zu finden :-).

Dschungelcamp: Peer hat gewonnen

Nach Tagen der Anspannung, ist es endlich entschieden. Das Dschungelcamp 2011 geht an Peer Kusmagk. Thomas Rupprat, Katy Karrenbauer und er waren die drei Finalisten, zuerst musste Thomas das Camp verlassen, danach Katy und Peer blieb allein zurück.
Die Dschungelprüfungen davor waren scheinbar kein großes Problem für die drei Kandidaten. Thomas musste einen Parcours überstehen und aus jedem Aquarium zwei halbe Sterne heraussuchen, während Katy das Pech hatte, Köstlichkeiten aus dem australischen Dschungelrepertoir essen zu dürfen. Und Peer schließlich, wurde lebendig beerdigt und durfte in totaler Dunkelheit mit Ratten spielen. Spannende Staffel, in der man teilweise die Spannung fast überdreht hat. War Sarah wirklich nicht ganz dicht? Sagt Jay die Wahrheit oder lügt er? Hätte Peer sich wirklich klar zu der Gruppe um Jay und Indira bekennen müssen? Wie viel ist dran an der Liebesgeschichte? Der Boulevard wird es schon herausfinden. Und wenn er es herausgefunden hat, wirds trotzdem keiner wissen, schließlich kann man kaum sagen, was davon alles inszeniert war und was nicht. Interessant war es jedenfalls wieder und man kann nur hoffen, dass die Show noch lange mit Dirk Bach und Sonja Zietlow läuft, die beiden sind echt das Salz in der Suppe.
Glückwunsch an Peer, der sich oft überwinden musste aber auch immer den Mut dazu hatte. Da hat vielleicht doch nicht der falsche gewonnen.

Medien und Rechtewahnsinn

Dass TV-Rechte Exklusiv für Events vergeben werden, ist ja nachvollziehbar. Wer will das einem Medienteilnehmer schon verübeln, dass der lieber der einzige ist, der das ausstrahlt? Dass die Rechtekosten dafür aber ausufern, dürfte über kurz oder lang ein Problem werden.

Dieser Tage entzündet sich die Diskussion darum an den Rechten für die Leichtathletik-WM. ARD und ZDF wollen die 15 Millionen Euro nicht bezahlen, die für die beiden nächsten Ereignisse dieser Art fällig werden. Dieses Jahr findet selbige in Südkorea statt, während in zwei Jahren Moskau an der Reihe wäre. Sind 15 Millionen wirklich zu viel für die WM? Medien und Rechtewahnsinn weiterlesen

Timothy Ferris: Die 4-Stunden Woche

Da träumen manche noch von der 35 Stunden Woche, und dann kommt dieser Timothy Ferris mit vier Stunden daher? Wie soll denn das gehen?

Die Antwort ist: Eliminieren, Automatisieren, Delegieren. Outsourcen was geht. Das kann durchaus funktionieren und bezieht sich natürlich nicht darauf, dass man das Leben für Nichtstun freischaufeln soll.

Ferris sagt nicht, dass man nur vier Stunden arbeiten soll. Er sagt, dass man sein Leben auch wirklich leben soll und nicht damit verbringen, mechanisch irgendwelches Zeug zu machen, das einem nicht gefällt. Dazu hat er eine Firma gegründet und dann nach und nach alles eliminiert, automatisiert und schließlich delegiert, was er nicht so gut selbst machen kann. So kommt er dann auf vier Stunden Arbeit, die er in der Woche noch in die Verwaltung der Firma stecken muss. Timothy Ferris: Die 4-Stunden Woche weiterlesen

Kino: Stichtag

Sozusagen der zweite Tail nach Hangover. Aber ich muss zugeben, dass mir der erste Teil da doch deutlich besser gefallen hat. Der verdient den Namen „Gagfeuerwerk“, während der zweite Teil da einfach nicht mithalten kann.

Als nette Unterhaltung geht der Film aber durch. Es ist eine nette Komödie, die ihre längen hat, aber mit guten Lachern punkten kann und vor allem im zweiten Teil doch etwas an Schwung gewinnt. Ein Roadmovie, bei dem es im wesentlichen darum geht, dass der Held gerne zu seiner schwangeren Frau nach Los Angeles fliegen würde. Im Flugzeug wird er aber von einem Marshall überwältigt und zusammen mit einem Mitreisenden erst mal verhaftet. Als sich dann herausstellt, dass er nichts getan hat, wird er zwar freigelassen, steht aber ohne Papiere und gänzlich ohne Geld in Atlanta. Wie soll er jetzt heimkommen? Er darf in keinen Flieger mehr, da er auf der „No Fly List“ steht. Und nicht nur er, sondern auch der Mitreisende, den man ebenfalls verhaftet hat.

Rein zufällig will der nach Hollywood, was ja direkt neben LA liegt. Und so überredet er ihn dazu, doch mit seinem Mietwagen mitzufahren. Aber er ist eine Nervensäge und geht unserem Helden, gespielt von Robert Downe Jr, mächtig auf die Nerven. Und so muss man sich nicht wundern, dass es irgendwie schiefgeht. Und doch irgendwie nicht, denn natürlich ist er rechtzeitig zur Geburt des eigenen Kindes in LA, wenn auch deutlich lädiert, von der Fahrt.

Einige Lacher sind es durchaus wert, dass man sich den Film anschaut. Nette Unterhaltung, aber halt nicht sehr viel mehr.

Tommy Jaud: Resturlaub

Wer „Vollidiot“ gelesen hat, kennt den Stil des Autors bereits, den Darsteller allerdings nicht. Zwar hat auch der „Vollidiot“ einen zweiten Band erhalten (mit dem Titel „Millionär), das habe ich aber noch nicht gelesen. Dafür den „Resturlaub“, in dem es um den Franken Peter (genannt Pitschi) Greulich geht. Er ist PR-Manager einer Brauerei in Bamberg und verzweifelt langsam an seinem dortigen Leben. Seine Kumpels sind langsam alle verheiratet, werden immer fränkischer und er merkt, dass ihm langsam nicht mehr viel Spielraum bleibt. Er ist der letzte, der zwar Freundin, aber noch keine Ehefrau hat. Und schon gar kein Häuschen im Grünen mit einer Kiesauffahrt.

Dafür blamiert er sich bis auf die Knochen auf der Hochzeit seines besten Freundes. Und mit seinen übrigen Freunden, soll er nun auch noch drei Wochen nach Mallorca. Obwohl er nach elf Jahren da wirklich keine Lust mehr hat, lieber seine Träume verwirklichen würde. Weit weg fliegen, am Strand ein Häuschen mieten und mit einem Model zusammenleben, das wäre es doch. Auf dem Flughafen von Nürnberg wird ihm dann klar, dass er dazu nicht mehr so viel Zeit hat. Also täuscht er kurzerhand einen Raubüberfall auf sich vor und behauptet, es wäre ihm alles geklaut worden. Er kann also nicht mit, schickt seine Freunde einschließlich Freundin voraus und meint, er würde gleich nachkommen, sobald es halt geht. Allerdings geht es dann natürlich nicht, denn er nimmt das nächste Flugzeug  nach Buenos Aires. Argentinien erscheint ihm weit genug weg.

Beim Spanischlernen lernt er dann auch die Eigenheiten in der Fremde kennen und schätzen, merkt aber schnell, dass er in der Fremde auch nicht unbedingt findet, was er sucht. Noch schlimmer: Er stellt fest, dass er zu Hause eigentlich bereits hatte, was er da in der Fremde sucht, nämlich einen spannenden Job, eine schöne Freundin, die er sehr gerne mag, und jede Menge Freunde. Selbst ohne Strand und im konservativen Bamberg, kann man es da durchaus aushalten. Also kehrt er zurück und schafft es im letzten Moment und auch nur Dank der Hilfe seines besten Freundes, dass die Freundin nichts merkt.

Ein witziger, unterhaltsamer Roman mit einer Botschaft, die einem zu denken gibt. Sucht man wirklich nach dem, was man schon hat? Wenn ja, dann wäre es ja gut. Es gibt sicher immer Dinge, die man gerne ändern würde. Man muss sich gut überlegen, wo man das aber tatsächlich tut. Ein Risiko eingehen, ist sicher nie verkehrt. Alles aufs Spiel zu setzen, aber schon der Wahnsinn. Ob man also wirklich empfehlen kann, den gleichen Versuch wie Pitschi Greulich zu machen, muss jeder letztendlich mit sich selbst ausmachen. Aber in einem fremden Land, in einer großen Stadt mal selbst klar kommen zu müssen, sein eigenes Scheitern genau so zu beobachten, wie die kleinen Triumphe, das ist ganz sicher nichts verkehrtes. Und wer weiß, vielleicht findet man so ja tatsächlich heraus, was man noch anders machen könnte. Insofern ist der Roman nicht nur einfach starke Unterhaltung, sondern auch eine Inspiration. Von so was darf gerne mehr kommen, vor allem, weil Tommy Jaud offensichtlich auch persönlich in Buenos Aires war und Orte beschreibt, die er offensichtlich selbst kennen gelernt hat. Das ist wirklich gelungen und macht neugierig. Ich bin zwar aus familiären Gründen deutlich näher an Brasilien (und hab auch kurz mal bedauert, dass Jaud nicht Sao Paulo zum Ziel erkoren hat), am Ende hat mich der Roman aber neugierig gemacht. Vielleicht sollte man sich Buenos Aires doch mal anschauen. Ohne zu verraten, dass man Beziehungen nach Brasilien hat, natürlich. Sonst wird das Taxi gleich doppelt so teuer …

Jan Weiler: Antonio im Wunderland

Da ist er wieder, der Gastarbeiter Antonio Marcipane, den Jan Weiler uns bereits in „Maria, ihm schmeckts nicht“ vorgestellt hat. Diesmal geht er in Rente, besucht Italien, seine Verwandschaft besucht das Oktoberfest und danach will er seinen großen Traum erfüllen. Denn Deutschland sollte damals, auf der Flucht vor der Wehrpflicht, eigentlich nur eine Zwischenstation werden. Eigentlich wollte er in die USA und nachdem er nun schon pensioniert ist, will er sich diesen Wunsch erfüllen. Zusammen mit seinem deutschen Schwiegersohn und einem Bekannten, macht er sich auf den Weg nach New York, wo er endlich kennen lernt, was ihm entgangen ist. Im Endeffekt nicht wirklich viel, wie er feststellt. Aber immerhin lernt er Robert de Niro kennen, der so was wie ein Freund wird.

Und sein Schwiegersohn, nachdem er im ersten Band bereits über die Nöte des Gastarbeiters im fremden Land erfahren hat, lernt nun auch kennen, wie sich die Tochter eines solchen in Deutschland fühlt. Wunderbare Geschichte mit viel Witz, die leicht und locker erzählt wird. Das macht nicht nur Spass, sondern auch betroffen. Gegenüber dem ersten Band, ist der zweite sogar fast noch eine Steigerung. Die Szenen auf dem Oktoberfest sind schon klasse und vor allem die Reise in die USA ist unglaublich. Klar, bei den tollen Einreisebestimmungen ist ein in seiner eigenen Welt lebender italienischer Gastarbeiter nun nicht unbedingt eine große Hilfe. Jan Weiler versteht es, nicht nur die deutschen und ihre Gewohnheiten, sondern auch die Merkwürdigkeiten der USA auf die Schippe zu nehmen und spart auch nicht mit Anekdoten aus dem Leben seines Schwiegervaters. Mehr als nur seichte Unterhaltung.

Der Fussball von seiner hässlichen Seite

Schon merkwürdig, diese Europa-Liga. Da spielt BVB in einer richtig schweren Gruppe und fliegt knapp raus, während der VFB wohl so ziemlich die leichteste Gruppe hat, die man sich wünschen kann, und ist souverän weiter. Das ist natürlich der Auslosung geschuldet und weder der BVB noch der VFB kann was dafür, höchstens noch dafür, was sie draus gemacht haben. Aber für den BVB war das gestern gegen abgezockte Spanier schon ziemlich ärgerlich und man muss leider anerkennen, dass der BVB gerade in der zweiten Hälfte so gar nichts aus seinen Möglichkeiten gemacht hat. Da waren die Jungs aus Spanien wohl zu abgezockt.

Insofern kann man den Vorwurf, hier nicht ausreichend gespielt zu haben, eigentlich nur dem BVB machen. Trotzdem hat mich masslos geärgert, wie Sevilla hier auf Zeit gespielt hat. Und der Schiedsrichter schien hier überfordert zu sein, denn von den fünf Minuten angeblicher Nachspielzeit, wurde ja nun allenfalls eine gespielt. Da nicht konsequenter mit Karten zu arbeiten für die Verzögerungen, ist nun wirklich nicht nachvollziehbar. Zumindest der Torhüter mit seinen minutenlangen Abschlägen, hätte da gelb-rot kriegen können. Und ein paar schauspielerische Leistungen von unmotiviert plötzlich zu Boden sinkenden Spielern im Trikot der Spanier war schon Oskarverdächtig. Wie gesagt, das enthebt den BVB nicht von seiner Verantwortung für die nicht vorhandenen Torchancen in der zweiten Halbzeit. Aber so soll Fußball nicht sein. Das will niemand sehen.

Da lobe ich mir das, was ich kurz darauf auf Sport1+ gesehen haben. Eine Aufzeichnung nämlich vom Monday Night Football Spiel der NFL aus den USA. Da spielten die Baltimore Ravens in Housten gegen die Texans. Sie hatten die Tecans gut im Griff, waren erst mit 21:0 vorne, dann mit 28:7 und es sah nicht aus, als könnte das Spiel noch spannend werden. Wurde es aber, denn als Matt Schaub, der Quaterback, nicht nur zwei Drives per Fieldgoal abschließen konnte, sondern dann noch im letzten Viertel zwei richtig geniale drives auspackte, war es plötzlich 28:28 unentschieden und ging in die Verlängerung. Der erste dieser genialen Drives ging über 99 Yards und endete mit Touchdown und anschließendem Fieldgoal, wonach nur noch acht Punkte Rückstand waren. Die wurden dann in einem zweiten Drive über 95 Yards eingefahren, erst durch Touchdown, danach durch 2-point-conversion. In der Verlängerung ging das Spiel zwar dann leider verloren, aber dass es noch mal so spannend wurde, war den Texans zu verdanken, die hier noch mal alles auspackten, was sie drauf haben. Nicht so, wie der BVB halt. Und vor allem war hier keine schauspielerische Leistung zu bewundern, sondern einfach nur guter Sport. Das ist schon ein Unterschied zum Affentheater Fussball, dass hier immer mehr zur Show verkommt und so auch immer weniger interessant wird. Bin gespannt, wie lange man diese Blase noch aufrecht erhalten kann.

Erstaunlich ist dabei, dass auch in den USA der Amercan Football immer mehr zum Event verkommt. Aber trotzdem kommen die Amerikaner damit irgendwie besser klar. Hier hat der Fussball nachholbedarf und zumindest was das Vermeiden schauspielerischer Leistungen angeht, kann man sich gerne was im englischen Fußball abschauen.

Krank …

Zum Glück keine drei Monate. Sondern die letzte Woche. Irgendwie hab ich mir vermutlich eine Bakterieninfektion geholt, was auch immer, und jetzt genieße ich die Schattenseiten des miesen Wetters. Da muss man ja auch krank werden, bei diesen Wechselbädern. Einen Tag lang richtig Winter mit Schnee und allem, dann wieder warm und alles schmilzt weg, wenns nicht gar noch regnet, dann geht der Winter wieder los und der ganze weggeschmolzene Schnee kommt wieder und dann schmilzt er wieder weg. Und nächste Woche soll er wieder kommen und es wird wieder richtig kalt … Kann sich das Wetter nicht entscheiden? Kalt oder warm – aber bitte mal eine Weile so bleiben, ja?

Danke.

Aber hat ja eh keinen Wert. Ich freue mich schon auf meinen nächsten Urlaub in Brasilien. Seufz …

Und die letzten Wochen hatte ich echt keinen Bock hier was zu schreiben …